Asyl-Chaos
Treiben Helfer Flüchtlinge in den Tod?
17.03.2016
Die Lage an der griechisch-mazedonischen Grenze ist dramatisch.
Rund 14.000 Flüchtlinge sitzen derzeit an der griechisch-mazedonischen Grenze bei Regen und Kälte fest. Eigentlich wollen sie Richtung Österreich und Deutschland, aber die EU hat die Balkanroute abgeriegelt. Vor Ort versuchen viele Helfer, die Menschen zu betreuen - darunter auch die Grüne-Aktivistin Fanny Müller-Uri
, die sogar verhaftet wurde.
Flugblatt
Einige der Freiwilligen übertreiben ihre Hilfe aber offenbar: sie zeigen den Flüchtlingen geheime Wege und Routen, um nach Europa zu gelangen und schickten so einige Flüchtlinge offenbar direkt in den Tod. Auf einem Flugblatt war ein Fluchtweg, der durch den eiskalten Grenzfluss Suva Reka führt, eingezeichnet. In diesem Fluss ertranken bisher mindestens drei Flüchtlinge aus Afghanistan, dutzende weitere wurden verletzt.
700 Flüchtlinge wurden nach dem Massen-Exodus von der mazedonischen Armee in Empfang genommen und Stunden später auf Lastwagen zurück nach Griechenland gebracht. 80 Journalisten und Aktivisten, die den Elendstreck begleitet haben, wurden verhaftet, darunter auch Müller-Uri: "Sie wollten verhindern, dass darüber berichtet wird", sagt sie im ÖSTERREICH-Interview.
Caritas-Helfer Thomas Preindl, selbst in Idomeni, sagt zu ÖSTERREICH: "Die Lage ist kritisch, das war vorhersehbar."
"Der Exodus war eine logische Folge"
Auch Erich Fenninger, Chef der Volkshilfe, war in Idomeni, er sagt zu ÖSTERREICH: "Die Menschen wollen sich nur in Sicherheit bringen. Man hat es verabsäumt, die Tausenden Flüchtlinge zu versorgen und sie zu informieren. Der Exodus war die logische Folge."