Syrien-Konflikt
Trump droht mit neuen Raketen
15.04.2018
... aber Europa setzt zwei Tage nach dem Angriff auf Chemiewaffen-Anlagen auf Krisen-Diplomatie.
Sollte das syrische Regime dumm genug sein, werden wird den (militärischen) Druck aufrecht erhalten“, das waren die deutlichen Worte der amerikanischen UNO-Botschafterin Nikki Haley im Sicherheitsrat. Noch klarer drückte sich Präsident Donald Trump aus: Er versprach weitere Luftangriffe, sollte Assad es wagen noch einmal chemische Waffen zu nutzen. „Die Zeit der Worte ist längst zu Ende“, sagte Haley.
➔ Angriff in Bilder: Währenddessen veröffentlichte das US-Verteidigungsministerium spektakuläre Fotos des Angriffs. Zu sehen: Der Start der Tomahawk-Raketen an Bord des Kampfschiffs USS Monterey (stationiert im Mittelmeer) und des U-Boots USS John Warner (Arabischer Golf). Die „Cruise Missiles“ haben eine Reichweite von 2.500 Kilometer, fliegen mit eigenem Antrieb.
Vorher- und Nachher-Bilder eines Chemiewaffenlagers in Syrien.
➔ „Mission Accomplished“: Die Bilanz des Angriffs: In der Nacht auf Samstag, um 3 Uhr Früh zündeten die Amerikaner, Franzosen und Briten 105 Raketen in 70 Minuten. Sie waren auf drei syrische Ziele gerichtet, die entweder Lager oder Forschungszentren für Chemiewaffen waren. „Mission Accomplished“ (Mission erfüllt) twitterte Trump danach – alle drei Ziele sind zerstört (Foto unten). Laut US-Infos war die syrische Luftabwehr völlig erfolglos, alle Raketen konnten ungehindert ihre Ziele attackieren. Die Abwehrraketen zündeten erst nachdem der Luftschlag vorbei war.
➔ Gespräche statt Bomben: Bereits gestern, einen Tag nach den Angriffen, ist der Ruf nach Krisen-Diplomatie wieder laut geworden. Eine weitere Polit-Offensive soll für ein Ende des Bürgerkriegs sorgen. Stark eingebunden soll auch Russland werden. Österreich bietet sich als Schauplatz von – möglicherweise historischen – Friedensgesprächen an (siehe Kurz will Syrien-Friedensgipfel in Wien ).
➔ Druck: Im UNO-Sicherheitsrat kündigte Frankreich einen Masterplan an: Russland soll Druck auf den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad ausüben. Die Franzosen setzen nach den Angriffen darauf, dass die Russen zu einer Kooperation mit dem Westen bereit sind, um den Bürgekrieg zu beenden.
➔ „Beten für den Frieden“: Auch der Papst zeigt sich zutiefst besorgt. Er appellierte an die Verantwortungsträger sich für Frieden einzusetzen.