Künftiger US-Präsident sieht in Onlinedienst aber notwendiges Übel zur Gegenwehr.
Täglich bemüht Donald Trump Twitter für seine Tiraden und Politikankündigungen - doch eigentlich findet der künftige US-Präsident den Kurzbotschaftendienst nicht gut. "Ich mag twittern nicht", sagte der Immobilienmilliardär dem Sender Fox News in einem Interview, aus dem am Dienstagabend (Ortszeit) Auszüge veröffentlicht wurden.
Twitter notwendiges Übel
Es gebe andere Dinge für ihn zu tun, sagte Trump. Twitter sei aber der "einzige Weg", um sich gegen die "unseriösen Medien" zu wehren.
Seit seinem Wahlsieg im November nutzt der Rechtspopulist regelmäßig ab dem frühen Morgen den Internetdienst, um Ankündigungen über seine künftige Politik zu machen oder politische Gegner zu attackieren. Danach befragt, ob er Twitter auch als Präsident weiter nutzen werde, sagte Trump zu Fox News: "Ja." Erst am Wochenende hatte er sich via Twitter mit dem bekannten Bürgerrechtler John Lewis angelegt, der nicht zu Trumps Amtseinführung am Freitag kommen will.
Boykott
Lewis gehört zu einer wachsenden Zahl von Kongressmitgliedern, die Trumps Amtseinführung boykottieren wollen. Auch Top-Prominente wollen der Veranstaltung fernbleiben, weshalb Trump Probleme hat, die Unterhaltungsteile der Zeremonie mit bekannten Gesichtern aufzuwerten. "Das ist okay, denn wir brauchen die Plätze dringend", sagte Trump zu den Absagen bei Fox News. "Ich hoffe, sie geben mir ihre Tickets."
"Viele Prominente, die sagen, dass sie nicht kommen, wurden nie eingeladen", sagte Trump. "Ich möchte die Prominenten gar nicht, ich möchte das Volk." Unter seiner Unbeliebtheit in weiten Teilen der US-Gesellschaft leidet auch seine Ehefrau Melania - viele Designer weigern sich, sie einzukleiden. Nach dem Boykott des US-Modeschöpfers Tom Ford befragt sagte Trump, seine Frau habe nie bei Ford angefragt und "mag Tom Ford und seine Entwürfe gar nicht".