Früherer US-Präsident in TV-Duell: Biden hat Putin ermutigt
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat Amtsinhaber Joe Biden für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verantwortlich gemacht und Europa aufgefordert, mehr Geld für Kiew auszugeben. Wenn die USA einen "echten Präsidenten" hätten, der von Präsident Wladimir Putin respektiert würde, wäre dieser nie in der Ukraine einmarschiert, sagte der Republikaner bei der Präsidentschaftsdebatte am Donnerstag (Ortszeit) in Atlanta. Biden habe Putin sogar ermutigt, so Trump.
Trump kündigte erneut an, den Krieg beenden zu können, wenn er wiedergewählt würde. Das würde noch vor seinem Amtsantritt im Jänner passieren, so der 78-Jährige weiter. Wie er das genau machen will, ließ Trump offen. Trump sagte außerdem, der Demokrat Biden müsse von den europäischen Staaten fordern, dass sie mehr Geld für die Unterstützung der Ukraine ausgeben. Auf Nachfrage sagte der Republikaner weiter, dass Putins Bedingungen für einen Frieden in der Ukraine nicht akzeptabel seien.
"Kriegsverbrecher"
Biden nannte Putin abermals einen Kriegsverbrecher. "Er hat Tausende und Abertausende von Menschen getötet", sagte der 81-Jährige. Der Demokrat warnte, dass Putin nicht mit der Ukraine aufhören werde.
Die USA sind unter Biden der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Nach Pentagon-Angaben haben die USA der Ukraine seit Kriegsbeginn militärische Hilfe im Umfang von mehr als 51 Milliarden Dollar (47,68 Mrd. Euro) bereitgestellt. Zu Beginn des Jahres waren die Waffenlieferungen durch eine innenpolitische Blockade in den USA allerdings über mehrere Monate zwischenzeitlich aufgehalten worden. Befeuert von Trump hatten sich Republikaner vom rechten Rand der Partei im US-Parlament gegen die Hilfen gestemmt. Trump hat für den Fall einer Wiederwahl signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder ganz einzustellen - und Putin in dessen Nachbarschaft freie Hand zu lassen.