Öl-Boss

Trump macht Putin-Freund zum Außenminister

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Öl-Manager Rex Tillerson soll am Dienstag präsentiert werden.

Das große Rätsel in Washington um die letzte noch offene wichtige Personalie der künftigen US-Regierung steht vor der Auflösung: Der designierte US-Präsident Donald Trump will am Dienstag verkünden, wer Außenminister in seiner Regierung werden soll. Als Favorit wurde zuletzt der Präsident und Geschäftsführer des riesigen Mineralölkonzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, gehandelt. Über eine Bestellung Tillersons hatten am Montag mehrere amerikanische Medien übereinstimmend berichtet.

Die Bekanntgabe ist für Dienstagmorgen (Ortszeit) geplant, wie Trump im Kurznachrichtendienst Twitter schrieb.

Richtungsweisende Entscheidung

Über den Posten gibt es seit mehreren Wochen Spekulationen. Trumps Wahl gilt als richtungsweisend für seinen künftigen Kurs gegenüber Russland, China sowie den Verbündeten in Europa. Die Nominierung Tillersons wäre auch in Trumps eigener Partei nicht unumstritten. Mehrere Republikaner haben bereits ihre Bedenken angemeldet. Der Senat muss der Personalie zustimmen.

Tillerson hat seine gesamte berufliche Karriere bei ExxonMobil verbracht und verfügt über keinerlei diplomatische Erfahrungen auf dem politischen Parkett. Allerdings bohrt und forscht der Konzern in mehr als 70 Ländern auf allen Kontinenten.

Von Putin geehrt

So schloss Exxon 2011 einen Vertrag mit dem staatlich kontrollierten russischen Unternehmen Rosneft zu gemeinsamen Probeölbohrungen und Erschließungen in der Arktis und in Sibirien. Zwei Jahre später ehrte der Kreml Tillerson mit dem "Orden der Freundschaft", einer Auszeichnung für Ausländer. Tillerson ist auch ein Gegner der westlichen Sanktionen gegen Russland.

Der Kreml äußerte sich am Montag in lobenden Worten über den Manager. Die Treffen von Tillerson als Chef des Ölkonzerns ExxonMobil mit Präsident Wladimir Putin seien stets konstruktiv gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Tillersons Beziehungen zu Moskau lassen bei einigen Konservativen in Washington Alarmglocken schrillen. Die prominenten republikanischen Senatoren John McCain und Lindsey Graham äußerten am Wochenende Bedenken. "Wenn jemand vom Kreml eine Auszeichnung erhält, dann wird es einige Fragen geben", erklärte Graham.

Senat muss zustimmen

Der Senat muss bei der Besetzung von Kabinettsposten sein Einverständnis geben, und die Äußerungen der beiden Republikaner deuten im Fall einer Nominierung von Tillerson auf Widerstand hin.

Trump hatte in den vergangenen Wochen ein regelrechtes Spektakel aus der Besetzung von Kabinettsposten gemacht, indem er immer wieder Gerüchte befeuerte.

Für den Posten des Außenministers kursierten mehrere Namen. Zunächst war New Yorks Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani Favorit, er zog aber überraschend zurück. Auf einer Liste aussichtsreicher Kandidaten stand dann plötzlich auch wieder Mitt Romney. Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat hatte Trump im Wahlkampf noch scharf kritisiert. Unter großem Medieninteresse traf er sich nach dessen Wahlsieg dann gleich zwei Mal mit Trump.

Auch Ex-CIA-Direktor David Petraeus, dem früheren UN-Botschafter John Bolton und dem Senator Bob Corker wurden Chancen ausgerechnet.

Kurz bevor Trump auf Twitter schrieb, dass die Ankündigung Dienstag erfolgen soll, war bekannt geworden, dass er eine geplante Pressekonferenz verschoben hat. Ursprünglich wollte der 70-Jährige am Donnerstag in New York gemeinsam mit seinen Kindern Einzelheiten dazu bekanntgeben, wer künftig seine Geschäfte führen wird. Trump hatte angekündigt, sich komplett aus seinen Unternehmen zurückziehen zu wollen. Die Pressekonferenz soll nun im Jänner stattfinden, wie eine Sprecherin Trumps dem Sender CNN am Montag sagte.
 

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