USA-Insider

Trump muss jetzt Strategie ändern

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Wie gefährlich wird ihm Kamala Harris? 

 Analyse. Neuer historischer Knalleffekt im irrsten Wahljahr seit Generationen: US-Präsident Joe Biden warf Sonntag als Demokraten-Kandidat das Handtuch -er hatte nach langem Drängen engster Parteifreunde eingesehen, dass er nicht mehr das Zeug für die Wahlschlacht gegen den Republikaner Donald Trump habe. In der "Opa-Krise", die mit dem Debatten-Debakel begann und sich mit gespenstischen Aufritten und Patzer-Serien fortsetzte, wurde er unhaltbar. Selbst der Tag der Aufgabe geriet unheimlich: Biden, der Covid auskuriert, teilte den aufsehenerregenden Schritt lapidar in einer Stellungnahme auf X mit. Sich der Nation per TV-Rede zu stellen, fand er nicht der Mühe wert.

Jetzt scheint der Weg frei für Nr. 2 Kamala Harris, die bisher eher ein Mauerblümchen-Dasein führte. Biden empfahl sie zur Wahl, wie eine immer länger werdende Liste an Top-Demokraten. Harris muss nun die fast 4.000 Parteidelegierte überzeugen, die sie am Parteikonvent in Chicago (19.-22.8.) oder kurz davor offiziell wählen müssen.

Sie legte hier einen Turbo-Start hin, doch es bleibt abzuwarten, ob nicht doch noch eine parteiinterne Debatte um Alternativen ausbricht. Sollte Harris am Ende die Nominierungsrede halten: Hat sie überhaupt eine Chance gegen den nach dem Schussattentat und dem Heldenparteitag gestärkten Trump? Ermutigend zunächst für sie: Rekordsummen an Spendengeldern wurden in die Wahlkampfkassen gespült (50 Millionen Dollar in den ersten Stunden). Es ist ein Indiz, dass bei der während des Biden-Trauerspiels entmutigten Partei wieder Euphorie ausbricht. Das könnte mehr Demokraten zum Wählen motivieren und ihren derzeitigen Rückstand von drei Prozent zu Trump in Umfragen wettmachen.

Auch muss Trump seine ganze Strategie umkrempeln, da sein Wahlkampf auf den klapprigen Biden ausgerichtet war. Aber: Harris' Popularität liegt bei bloß 32 Prozent, niedriger als Biden und Trump. Und aus Bidens Umfeld war zu hören, dass er so stur und so lange im Rennen bleiben wollte, weil er wenig Vertrauen in Harris habe

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