Nach Impeachment-Aus
Trump: ''Sie haben alles getan, um uns zu zerstören''
06.02.2020
Einen Tag nach seinem - aufgrund der Mehrheit der Republikaner im Senat - erwarteten Freispruch, legte der US-Präsident wieder los.
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US-Präsident Donald Trump hat den Demokraten wegen des gerade beendeten Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn schwere Vorwürfe gemacht. Einige "sehr unehrliche und korrupte Leute" hätten ihm, seiner Familie und dem Land schwere Qualen zugefügt, sagte Trump am Donnerstag beim traditionellen "Nationalen Gebetsfrühstück" in Washington.
Er beklagte: "Sie haben alles Mögliche getan, um uns zu zerstören." Damit hätten sie auch der Nation Schaden zugefügt. "Mutige Republikaner" hätten sich dem jedoch in den Weg gestellt.
Der US-Senat, in dem Trumps Republikaner die Mehrheit haben, hatte den Präsidenten am Mittwoch von allen Anklagepunkten im Impeachment-Verfahren freigesprochen. Das Amtsenthebungsverfahren ist damit vorbei. Der Streit der beiden politischen Lager geht jedoch weiter: Aus Sicht der Demokraten ist der Freispruch wertlos.
Das "Nationale Gebetsfrühstück" ist ein interreligiöses Treffen mit Predigten und anderen Ansprachen, zu dem auch Politiker aller Couleur aus dem In- und Ausland eingeladen werden. Das jährliche "Gebetsfrühstück" wird in den USA seit mehr als sechs Jahrzehnten begangen.
Unter den Gästen dort war auch die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Die größte Gegenspielerin von Trump sprach bei dem Treffen ein Gebet. Auf den Impeachment-Freispruch des Präsidenten ging sie nicht ein.
Trump dagegen platzierte in seiner Ansprache einen Seitenhieb auf Pelosi. Er könne Menschen nicht leiden, die ihren Glauben als Rechtfertigung für falsche Dinge nutzten. Er könne Menschen nicht leiden, die sagten, dass sie für einen beteten - wenn klar sei, dass sie das nicht täten.
Pelosi, die das Impeachment-Verfahren gegen Trump vorangetrieben hatte, hatte in den vergangenen Monaten mehrfach ihre Kritik an ihm mit den Worten verknüpft, sie bete für den Präsidenten. Trump hatte sich darüber bereits zuvor beklagt und etwa im Dezember auf Twitter geschrieben: "Ich glaube ihr nicht, kein bisschen."