US-Präsident Trump richtete bei seinem Europa-Debüt schweren politischen Schaden an.
US-Präsident Donald Trump (70) trampelt über die Weltbühne. Während er bei seinem Trip durch den Nahen Osten noch wie ein politischer „Rockstar“ empfangen wurde, gerieten seine Treffen mit den engsten US-Verbündeten in Europa jedoch zum Fiasko. Trump hinterließ einen politischen Scherbenhaufen.
Polit-Rambo Trump sorgt für Entsetzen bei Alliierten
Brachial-Politiker. Der US-Präsident rempelte, pöbelte und stümperte. In Brüssel legte er einen wahren Fettnapf-Hattrick hin: Gegenüber der EU-Spitze jammerte er über die „sehr, sehr bösen Deutschen“, weil sie so viele Autos in den USA verkaufen und einen enormen Handelsüberschuss haben.
Dann rempelte er den Montenegro-Premier Dusko Markovic bei einem NATO-Gruppenfoto rüde zur Seite, drängte in die erste Reihe. Zuletzt übte er massive Kritik an den Mitgliedsstaaten des Militärbündnisses: „23 der 28 Mitgliedsstaaten zahlen immer noch nicht das, was sie zahlen sollten“, donnerte er. Von einer Geschlossenheit innerhalb der NATO kann längst keine Rede mehr sein.
Deutschland-Problem. Jetzt wütet Trump beim G7-Gipfel der mächtigsten Industrieländer in Taormina (Sizilien), letzte Station seiner Welttour. Hier traf er gestern auch auf Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel: „Ich habe kein Problem mit Deutschland“, hat Trump – laut seinem Wirtschaftsberater Gary Cohn – gesagt: „Ich habe ein Problem mit dem deutschen Handel.“
Bei allen Themen – Welthandel, Flüchtlingskrise und Terrorbedrohung – vertritt Amerikas Brachial-Präsident konträre Ansichten. Befürchtet wurde schon vor dem G7-Treffen, das Freitagnachmittag begann, fast schon ein weiterer diplomatischer Super-GAU. Vor allem Trumps Klima-Politik erzürnt: Im Wahlkampf hatte er noch angekündigt, dass die USA aus dem Pariser Klimavertrag aussteigen werden.
Herbert Bauernebel
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