Vor seinem Treffen mit der EU-Führung zum Handelsstreit schlägt Trump einen Deal vor, an dessen Umsetzung er selbst nicht glaubt.
Sowohl die USA als auch die EU könnten sämtliche Zölle, Handelsbarrieren und Subventionen aufheben, schrieb US-Präsident Donald Trump am Dienstagabend auf Twitter.
"Das wäre dann endlich das, was man Freien Markt und fairen Handel nennt!" "Ich hoffe, sie tun es, wir sind dazu bereit - aber sie werden es nicht sein!", endete Trump seinen Tweet. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker trifft am Mittwoch im Weißen Haus mit Trump zusammen, um eine weitere Eskalation des Handelsstreits abzuwenden.
Trump geht mit unverhohlenen Drohungen in das Gespräch: Er hat bereits davor deutlich gemacht, dass er nicht vor weiteren Zöllen zurückschrecken werde, sollten die Handelspartner keine Zugeständnisse machen. Dienstagfrüh hatte Trump getwittert: "Zölle sind das größte!", nur "faire Handelsabkommen" seien eine Alternative. Was er unter "fairen Handelsabkommen" versteht, blieb allerdings unklar.
Die unter dem Namen TTIP laufenden Verhandlungen über einen Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU hatte er bereits zu Beginn seiner Amtszeit auf Eis legen lassen. Ziel der EU ist es vor allem, Trump von der Einführung von Sonderzöllen auf Autoimporte abzuhalten. Kurz vor dem Besuch ließ Trump zudem weitere seiner üblichen Tiraden gegen die EU vom Stapel.
Was die Europäische Union den USA antue, sei "unglaublich" und "schlecht", sagte er vor Militärveteranen in Kansas City im Bundesstaat Missouri. Die Europäer klängen zwar "nett", aber sie seien "grob". Sein Land sei das "Sparschwein", das von anderen Staaten geplündert werde, erklärte er via Twitter.