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Zurück im Weißen Haus

Trump-Show mit Schnapp-Atmung

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Mit einer bizarren Show meldete sich der US-Präsident im Wahlkampf zurück.

Washington. Es waren unfassbare Bilder, eine Polit-Show der Marke Trump, die prompt für eine neue Welle der Empörung sorgte. Zuerst entließ sich der US-Präsident selbst aus dem Walter-Reed-Militärspital. Sein zehnköpfiges Ärzteteam musste nachgeben – obwohl Trump noch nicht „ganz über den Berg“ sei, wie Chefarzt Sean Conley öffentlich zugab.

Über Virus: "Lasst nicht euer Leben dominieren"

Empörung. Schließlich stapfte der 74-Jährige– wie berichtet – durch die Tore der Klinik, Daumen nach oben. Der Helikopter „Marine One“ drehte noch im Tiefflug eine Kurve über fahnenschwingende Trump-Anhänger und flog gegen die untergehende Sonne in Richtung Weißes Haus. Dort landete die Maschine am Südrasen. Trump marschierte die Stiegen hinauf zur Balustrade an der Südseite des Gebäudes – und nahm die Maske vom Gesicht. Es sollte eine Jubelpose sein, doch zu sehen war auch ein schweres Keuchen, er schnappte nach Luft.

 

 

Dass er als infektiöser Patient die Maske weglegte, wurde zum Skandal. Der Tenor: Wie viele Menschen könnte er noch anstecken? Schlimmer noch: In einem Twitter-Video verharmloste er neuerlich das Coronavirus. „Habt keine Angst davor, lasst nicht zu, dass es euer Leben dominiert“, sagte Trump.

Unverantwortlich. Er sprach von „Wunder-Medikamenten“, die der Pandemie den Schrecken nehmen würden. Gesundheitsexperten verdammten die Aussagen als „unverantwortlich“. Schließlich haben die wenigsten Zugang zu diesen Medikamenten. Und für die Angehörigen der 210.000 an Covid verstorbenen US-Bürger war es ein Schlag ins Gesicht.

Rückstand. Trump aber lässt sich nicht beirren – obwohl sein eigener Amtssitz zum Corona-Hotspot wurde: 14 Menschen in seinem Umfeld testeten bereits positiv. Der Briefing-Raum wurde von Arbeitern in Seuchenanzügen desinfiziert, nachdem auch Pressesprecherin Kayleigh McEnany ihre Infektion bekannt gab.

Trump kündigte dennoch eine rasche Rückkehr in den Wahlkampf an: Er ist nach der Skandaldebatte von Cleveland und der Corona-Infektion gegen den Demokraten-Rivalen Joe Biden in Umfragen bis zu 14 Prozent zurückgefallen. Schon deshalb will er am 15. Oktober das 2. TV-Duell gehen.

 

Trump stoppt Verhandlungen über US-Corona-Hilfen

US-Präsident Donald Trump hat die Verhandlungen mit den oppositionellen Demokraten über ein neues Corona-Hilfspaket bis nach der Präsidentenwahl am 3. November beendet. "Ich habe meine Vertreter angewiesen, die Verhandlungen zu stoppen", twitterte das mit dem Coronavirus infizierte Staatsoberhaupt am Dienstag, einen Tag nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen und wieder ins Weiße Haus eingezogen war.
 
"Unmittelbar nachdem ich gewonnen habe, werden wir ein großes Konjunkturpaket verabschieden, das sich auf hart arbeitende Amerikaner und kleine Geschäfte konzentriert", kündigte Trump an. In einer ersten Reaktion reagierte die Wirtschaft verschreckt, an den US-Börsen kam es zu Kursverlusten. Trump warf der Präsidentin des Repräsentantenhauses, der Demokratin Nancy Pelosi, vor, nicht in guter Absicht über die Hilfen verhandelt zu haben.
 
Die Demokraten haben vorgeschlagen, rund 2,2 Billionen Dollar (1.9 Billionen Euro) auszugeben. Die Trump-Regierung hat das als "unseriös" bezeichnet, aber ihr Angebot zuletzt auf fast 1,6 Billionen Dollar erhöht. Vorgesehen ist unter anderem eine wöchentliche Arbeitslosenunterstützung von 400 Dollar. Die Demokraten wollen 600 Dollar pro Woche durchsetzen.
 
In der Pandemie wurden Millionen Menschen arbeitslos. Der Kongress und das Weiße Haus haben Anfang dieses Jahres Hilfsmaßnahmen von mehr als drei Billionen Dollar genehmigt. Allerdings wurden seit März keine neuen Programme verabschiedet.
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