TV-Debatte auf CNN

Trump vs. Biden: Countdown zu Redeschlacht der Superlative

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Nur mehr Stunden beim Countdown zur TV-Debatte des Jahres.  

Um 21 Uhr Ortszeit (Fr., 3 Uhr MESZ) stehen sich Amtsinhaber Joe Biden und Herausforderer Donald Trump zur Redeschlacht in Atlanta gegenüber – beim ersten Höhepunkt des schicksalhaften Präsidentschaftswahljahres 2024. 

Die Hochspannung wird durch einige Superlativen vergrößert: Noch nie diskutierte ein amtierender Oberkommandierender gegen einen früheren. Noch nie fand eine Debatte so früh statt – mehr als vier Monate vor der Wahl und vor den jeweiligen Partei-Konvents im Sommer. Auch: Ausgetragen wird das rhetorische Duell nicht wie üblich von einer unabhängigen Kommission, sondern vom Sender CNN. 

Streit um Regeln und CNN-Auflagen

Der Kanal hatte die Regeln direkt mit den Trump- und Biden-Teams ausgehandelt. Sie sind strikt: Die Mikros des anderen sind abgedreht, die Zeitlimits sollen genau eingehalten werden, es dürfen keine Unterlagen verwendet werden und in den Werbepausen (auch das eine Novität) sind keine Kontakte zu Beratern erlaubt. 

Prompt kam es zu heftigen Debatten vor der Debatte: Trump, obwohl er den Regeln zugestimmt hatte, beschwerte sich über einen „sterilen Raum ohne Zuschauer“, nachdem keine Audienz zugelassen ist. Auch andere Sender beklagten sich über Auflagen: Das CNN-Logo muss etwa immer sichtbar sein, ein Wegschalten von der Debatte, sowie Analysen in Werbepausen sind nicht erlaubt. Im Studio halten sich nur CNN-Angestellte auf, d.h. nur der Sender alleine kann Eindrücke abseits der Kameras einfangen. 

Es werden Top-Quoten erwartet: 60 Prozent der Wahlberechtigten gaben an, sich das Duell ansehen zu wollen. Die Schätzungen liegen zwischen 30 und 70 Millionen Zuschauern. Es ist von einem „Super Bowl der Politik“ die Rede. Die Zahlen dürften jedoch unter den Rekordwerten von mehr als 80 Millionen Zuschauern bei der ersten 2016-Debatte zwischen Trump und der damaligen Kandidatin Hillary Clinton liegen. 

Amerika hält den Atem an

Beide Lager rangen mit Attacken darum, das Narrativ des vielleicht wichtigsten TV-Duells seit Kennedy-Nixon vor 64 Jahren zu kontrollieren: Trump behauptete, Biden würde mit Drogen vollgepumpt werden, er verlangte einen Drogentest. Team Biden versuchte mit Trumps Etikettierung als „verurteilter Verbrecher“ (wegen des Schuldspruchs im New Yorker Schweigegeld-Prozess) nervös zu machen.

Amerika und die Welt halten jedenfalls den Atem an: Hält Amerikas ältester Präsident die 90 Minuten lange Redeschlacht durch? Und kann sich der aufbrausende Trump selbst im Zaum halten?  (bah)

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