Waterboarding & "viel Schlimmeres"

Trump würde Foltermethoden wieder einführen

07.02.2016

Republikaner thematisieren bei TV-Debatte auch Nordkoreas Raketentest.

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© Reuters
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Im Anti-Terrorkampf will der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im Falles seines Wahlsieges die von Menschenrechtsgruppen als Folter eingestufte Verhörmethode des Waterboarding wiedereinführen. "Ich würde Waterboarding wiedereinführen, und ich würde höllisch Schlimmeres als Waterboarding wiedereinführen", sagte Trump in einer TV-Debatte am Samstagabend (Ortszeit).

Bei der nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eingesetzten Verhörtechnik wird Ertrinken simuliert. "Wir haben Leute im Nahen Osten, die Christen die Köpfe abhacken", sagte der in Umfragen für die republikanische Präsidentschaftskandidatur führende Trump in der Diskussion mit seinen republikanischen Mitbewerbern.

Auch Cruz für Waterboarding
Der erzkonservative Senator Ted Cruz erklärte, Waterboarding sei "keine Folter". Dennoch sei er nicht für einen "weit verbreiteten Einsatz" der Verhörtechnik. Allerdings würde er im Fall einer drohenden Terrorattacke "alle möglichen Methoden" einsetzen, um das Land zu schützen. Präsident Barack Obama hatte das vom US-Geheimdienst CIA eingesetzte Waterboarding und andere harsche Verhörmethoden nach seinem Amtsantritt Anfang 2009 beendet.

 Bei der Debatte vor der nächsten US-Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire am Dienstag versuchten die republikanischen Präsidentschaftsbewerber aus dem Establishment ein Comeback. Floridas früherer Gouverneur Jeb Bush, Ohios Gouverneur John Kasich und New Jerseys Gouverneur Chris Christie priesen ihre Regierungserfahrung.

Rubio als Zielscheibe

Zielscheibe der Gouverneure war vor allem der 44-jährige Senator Marco Rubio, den einflussreiche Republikaner zunehmend als letzte Hoffnung gegen Cruz und den rechtspopulistischen Geschäftsmann Trump sehen. Rubio habe "einfach nicht die Erfahrung, um Präsident der Vereinigten Staaten zu sein", sagte Christie.

Bush stellte die Fähigkeit von Rubio, Cruz und Trump für das Weiße Haus ebenfalls in Frage. "Führungsstärke muss man lernen, und man lernt es, indem man es macht", sagte der Sohn und Bruder zweier ehemaliger Präsidenten.

Trump wies Kritik zurück, als Hitzkopf sei er nicht für das höchste Staatsamt geeignet. "Ich glaube, dass ich das beste Temperament habe", sagte er. Meinungsforscher sagen dem Immobilientycoon einen Sieg in New Hampshire voraus. Laut der Internetseite realclearpolitics.com kommt der Immobilien-Milliardär in Umfragen auf gut 30 Prozent. Rubio folgt demnach mit rund 16 Prozent.

Nur zweiter Platz

Trump hatte allerdings auch schon vor dem Vorwahl-Auftakt am vergangenen Montag in Iowa in Umfragen vorne gelegen, landete dann aber hinter Cruz nur auf dem zweiten Platz. Den erzkonservativen Senator sehen Meinungsforscher in New Hampshire bei zwölf Prozent. Die Wählerschaft in dem Bundesstaat im Nordosten der USA gilt als gemäßigt konservativ, evangelikale Christen haben weniger Einfluss als in Iowa.

Bei der vom Fernsehsender ABC veranstalteten Debatte am St. Anselm College in Manchester war auch der jüngste nordkoreanische Raketentest Thema. "Eine der ersten Sachen, die wir tun sollten, ist, unsere Fähigkeiten zur Raketenabwehr auszuweiten", forderte Cruz.

Trump will irren Kim die Stirn bieten

Trump erklärte, er werde als Staatsoberhaupt den Druck auf China erhöhen, um das international isolierte Nordkorea in die Schranken zu weisen: Peking habe "enorme Kontrolle" über Nordkorea. Die Führung in Pjöngjang hatte in der Nacht zum Sonntag ungeachtet internationaler Proteste eine Langstreckenrakete ins All geschossen.

An der Debatte am Samstagabend nahm auch der frühere Neurochirurg Ben Carson teil. Nicht eingeladen wurden wegen ihrer niedrigen Umfragewerte die ehemalige Managerin Carly Fiorina und Virginias einstiger Gouverneur Jim Gilmore.

Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 8. November statt. Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Bei seinen Demokraten gilt die frühere Außenministerin Hillary Clinton als Favoritin, ihr Rivale Bernie Sanders konnte zuletzt aber aufholen.

 

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