Alarm an Ostküste
Trump zu Drohnensichtungen: "Etwas Seltsames geht hier vor"
17.12.2024Der künftige US-Präsident Donald Trump fordert die amtierende Regierung von Joe Biden angesichts einer Reihe von mutmaßlichen Drohnensichtungen an der US-Ostküste zu mehr Transparenz auf.
"Die Regierung weiß, was vor sich geht. Unser Militär weiß, von wo aus sie gestartet sind", sagte Trump ohne zu erläutern, wie er darauf kommt. Das Weiße Haus bemühte sich indes um Beschwichtigung.
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Die Daten und Hinweise besorgter Bürger würden so gründlich wie möglich geprüft, erklärte John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates. Die bisherigen Analysen hätten gezeigt, dass es sich um "eine Kombination aus legalen kommerziellen Drohnen, Hobby-Drohnen und Drohnen von Strafverfolgungsbehörden sowie um bemannte Flugzeuge, Hubschrauber und sogar Sterne" gehandelt habe, erläuterte Kirby. Er betonte, es seien keine "Anomalien" festgestellt worden und es bestehe zum jetzigen Zeitpunkt auch kein Risiko für die nationale oder öffentliche Sicherheit.
Seit Tagen kursieren Berichte und Diskussionen über Sichtungen mutmaßlicher Drohnen am Himmel über der US-Ostküste. Videoaufnahmen mysteriöser heller Lichter verbreiten sich rasant in sozialen Medien und sorgen für Spekulationen.
Trump: "Irgendetwas Seltsames geht hier vor"
Aus "irgendeinem Grund" wolle Bidens Regierung sich nicht dazu äußern und die Menschen im Ungewissen lassen, so der Republikaner bei einer Pressekonferenz in Florida. Auf die Frage, ob er Einblick in Geheimdienstinformationen zu den Drohnensichtungen erhalten habe, wollte er nicht antworten. Trump sagte weiter, er könne sich nicht vorstellen, dass "der Feind" hinter den Drohnen stecke. Dann hätte Bidens Regierung die Flugobjekte in die Luft gesprengt.
"Irgendetwas Seltsames geht hier vor", sagte Trump. Der 78-Jährige merkte an, dass die Flugobjekte auch in der Nähe seines Golfclubs in Bedminster im US-Staat New Jersey gesehen worden seien. "Ich glaube, ich werde das Wochenende nicht in Bedminster verbringen. Ich habe beschlossen, meine Reise abzusagen."
Kirby: Mehr als eine Million legal registrierte Drohnen
Kirby wies Trumps Vorwürfe zurück. Man bemühe sich, "nach bestem Wissen und Gewissen, so offen und direkt wie möglich" zu kommunizieren. Es sei jedoch wichtig, keine Spekulationen anzuheizen. Er verwies darauf, dass in den USA mehr als eine Million Drohnen legal registriert seien, von denen "täglich Tausende" für verschiedene Zwecke unterwegs seien.
Die aktuelle Berichterstattung führe nun dazu, dass "immer mehr Menschen in den Himmel" blickten, Hinweise an die Behörden meldeten und Videoaufnahmen machten, sagte Kirby weiter. Oft stelle sich heraus, dass mehrere Personen dieselben Objekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrgenommen hätten. Von rund 5.000 eingegangenen Hinweisen hätten die Behörden lediglich etwa 100 als tatsächlich prüfungsrelevant eingestuft.
Zu den mutmaßlichen Drohnensichtungen nahe von Trumps Golfclub in Bedminster entgegnete Kirby, er wisse nicht, was er dazu sagen solle, wies aber darauf hin, dass es sich bei der Gegend ohnehin um gesperrten Luftraum handle. Es sei daher gesetzeswidrig, dort ohne Genehmigung mit bemannten oder unbemannten Fluggeräten zu operieren.
Drohnensichtungen bestimmen die Schlagzeilen
Seit Tagen gibt es Berichte und Diskussionen über mögliche Drohnen am Himmel der US-Ostküste. Begonnen hatte das mysteriöse Phänomen bereits im November über New Jersey, auch in anderen Bundesstaaten wurden Flugobjekte gesichtet. Videos der mysteriösen hellen Lichter am Himmel verbreiten sich rasant in sozialen Medien und sorgen für hitzige Spekulationen. Trump hatte sich bereits vor einigen Tagen zu Wort gemeldet und vorgeschlagen, die Flugobjekte abzuschießen.
Bidens Regierung versucht, die Bevölkerung zu beschwichtigen, und erklärte, zusätzliche Ressourcen bereitgestellt zu haben. "Es steht außer Frage, dass die Menschen Drohnen sehen", sagte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas am Wochenende. Bei einigen Sichtungen handle es sich aber um bemannte Flugzeuge, die häufig mit Drohnen verwechselt würden. Seit einiger Zeit dürften Drohnen auch nachts fliegen. "Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass die Menschen heute mehr Drohnen sehen als früher, vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung."