100 Jahre Ende Erster Weltkrieg
Trumps Pannen mischen Gedenkfeier in Paris auf
11.11.201870 Staats- und Regierungschefs gedachten in Paris des Endes des Ersten Weltkriegs 1918. Trump sorgte wieder einmal für Unmut
Es war ein flammender Appell von Emmanuel Macron für den Weltfrieden: Im Beisein von rund 70 Staats- und Regierungschefs warnte er vor aktuellen Bedrohungen für den Frieden.
„Die alten Dämonen steigen wieder auf – bereit, ihr Werk von Chaos und Tod zu vollenden“, sagte Frankreichs Präsident am Sonntag bei der Feier zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg vor dem Triumphbogen in Paris. Der Pakt, unterzeichnet von Deutschland und Frankreich in einem Eisenbahnwaggon in Compiegne in Nordfrankreich, beendete ein vier Jahre dauerndes Blutvergießen mit 17 Millionen Toten.
Macron appellierte an die hochrangigen Gäste, für eine bessere Welt und gegen die aktuellen „Bedrohungen“ zu kämpfen. Dazu zählten Klimawandel, Armut, Hunger, Krankheit und Ungleichheiten. Macron kritisierte in seiner Rede Nationalismus, der „ein Verrat am Patriotismus“ sei. Präsident Alexander Van der Bellen lobte Macrons Initiative. Er sei „dankbar, dass er dies in dieser Weise macht“, sagte er zu der Zeremonie. Zuvor hatte Macron die Ehrengäste im Élysée-Palast empfangen. Als Zeichen der Einheit fuhren sie anschließend in zwei roten Bussen die Champs-Élysées entlang zum Triumphbogen, gingen die letzten Meter dorthin Seite an Seite. Nur US-Präsident Donald Trump, Russlands Wladimir Putin und Israels Benjamin Netanyahu fuhren in eigenen Limousinen, offiziell aus Sicherheitsgründen.
Lauter Extrawürste: Trump macht bei Gedenk-Zeremonie alle verrückt
Donald Trump leistete sich beim Paris-Besuch einige schwere Schnitzer: Am Samstag sagte er eine Trauerfeier auf dem amerikanischen Soldaten-Friedhof Aisne-Marne ab, weil es ihm zu stark regnete. Sein Wagen parkte – was eigentlich niemandem erlaubt ist – direkt vor der Eingangstreppe des Élysée-Palasts und blies Abgase ins Gebäude. Zudem sorgt ein Foto der Zeremonie für Wirbel. Während der Ankunft von Putin blieben Merkel und Macron eher zurückhaltend, währenddessen Trump seinen russischen Kollegen mit einem breiten Grinser begrüßte.