Minister Celik: Noch immer kurdische Kämpfer westlich des Euphrats
Die Türkei hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach sie sich mit den kurdischen Kämpfern auf einen Waffenstillstand in Syrien geeinigt habe. Bei der syrischen Partei PYD handle es sich um eine terroristische Organisation, und die Türkei sei ein souveränes Land, erklärte der türkische Europa-Minister Omer Celik am Mittwoch. Es könne keine derartige Vereinbarung geben.
Außerdem würden sich trotz des angekündigten Rückzugs halten immer noch einige Kämpfer der syrischen Kurden westlich des Flusses Euphrat aufhalten, sagte Celik laut der staatlichen Nachrichtenagentur Andalou. Nach US-Angaben sind die Kämpfe zwischen türkischen Soldaten und kurdischen Milizen zuletzt abgeflaut. Kurdische Vertreter sprachen von einer Waffenruhe.
Die Türkei ist von Norden her in das Bürgerkriegsland Syrien eingerückt. Nach eigenen Angaben will sie dort die Jihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) bekämpfen und gleichzeitig verhindern, dass Kurdengruppen die Kontrolle über die Region erhalten. Die USA fordern von beiden Seiten, den Fokus auf den gemeinsamen Kampf gegen die Jihadisten zu legen.
Die Kurden kontrollieren ein Gebiet entlang der syrisch-türkischen Grenze östlich des Euphrat, das Hunderte Kilometer lang ist. Außerdem sind sie im äußersten Nordwesten Syriens an der Macht. Die Türkei will verhindern, dass die Kurden weitere Gebiete vom IS erobern. Sie befürchtet sonst, dass die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im eigenen Land erstarken könnte.