Proteste

Türkei: Erdogan lenkt ein

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Premier stoppt Räumung - Austro-Mission in Istanbul.

Nach zwei Protest-Wochen gab Türkei-Premier Recep Erdogan nun doch nach. Er setzt jetzt auf Verhandlungen.

Eine Austro-Politiker-Delegation ist dieses Wochenende in Istanbul: „Ich möchte mir persönlich ein Bild der Lage machen“, sagt Grün-Politikerin Alev Korun (siehe unten).
Die Gewaltexzesse der vergangen 14 Tage (vier Tote, 5000 Verletzte) scheinen aber vorbei zu sein: Im letzten Moment gab Premier Recep Erdogan nach. Anstatt der Räumung des von Aktivisten besetzten Gezi-Parks im Zentrum Istanbuls traf er Vertreter der Protestbewegung.

Nun sollen ein Gericht und ein Referendum über die umstrittenen Bebauungspläne des Parks entscheiden: „Die Türkei ist ein Rechtsstaat, wir wollen wissen, was die Bürger denken“, sagte Erdogan. Ob die Proteste dennoch weitergehen, blieb offen.

Korun: "Ab heute bin ich im Gezi-Park"

ÖSTERREICH: Sie sind gestern nach Istanbul geflogen. Was machen Sie hier genau?
Alev Korun: Ab heute Vormittag bin ich mit Aktivisten im Gezi-Park unterwegs und spreche mit Demonstranten.

ÖSTERREICH: Mit Ihnen fährt ein Kabarettist, ein Gewerkschafter und eine Vertreterin der Jungen Sozialdemokraten. Welche Bedeutung hat diese Mischung?
Korun: Wir wollten eine möglichst breite Bürgerbeteiligung signalisieren, das ist alles.

ÖSTERREICH: Sie sind selbst Türkin – waren Sie überrascht von Erdogans Umkehr?
Korun: Man muss erst sehen, was das wirklich ist, denn bis jetzt gab es ja schon viele widersprüchliche Aussagen.

ÖSTERREICH: Wie beurteilen Sie die Gewalt in Istanbul?
Korun: Es hat mich traurig gemacht, 5.000 Menschen, die friedlich demonstrieren wollten, wurden verletzt.

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(wek, B. Haas)

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