Es gebe keinen Anlass, Charles Darwin in Schulen zu unterrichten.
Der Sprecher der türkischen AKP-Regierung, Numan Kurtulmus, kritisiert die Evolutionstheorie von Charles Darwin als "veraltet und verfault". Deswegen gehöre diese aus den türkischen Schulbüchern gestrichen, zitierte das regierungskritische Online-Magazin "Diken" ("Der Stachel") Kurtulmus am Sonntag.
Es gebe keinen Grund, dass diese unbedingt gelehrt werden müsse, so der Regierungssprecher. Er kritisierte, wer an die Evolutionstheorie glaube, werde als "progressiv" hervorgehoben. Wer diese Theorie aber ablehne, gelte als "reaktionär". Dies sei aber eine "veraltete Sicht".
Atheismus als "Krankheit"
Mitte Jänner kündigte der türkische Bildungsminister Ismet Yilmaz an, die heimischen Lehrpläne überarbeiten zu wollen. So soll Darwins Evolutionstheorie vollständig aus den Lehrplänen gestrichen werden. Statt der Evolutionstheorie soll demnächst das Ersatzkapitel mit dem Titel "Lebewesen und die Umwelt" in den Schulbüchern zu finden sein. Zudem sollen alle Hinweise auf Darwin entfernt werden.
Zusätzlich sollen demnächst Begriffe wie "Säkularismus", "Wiedergeburt" und "Atheismus" in Schulbüchern als "problematische Überzeugungen" und als "Krankheiten" eingestuft werden.
Noch handelt es sich um Vorschläge. Doch geht es nach dem Willen des Bildungsministeriums, soll das Maßnahmenpaket bereits ab Februar in Kraft treten.