Türkische Fußball-Legende im Visier von Staatschef Erdogan.
Gegen den früheren türkischen Fußball-Star Hakan Sükür ist offenbar im Zusammenhang mit dem vor wenigen Wochen gescheiterten Putschversuch ein Haftbefehl ausgestellt worden. Das berichteten mehrere Medien am Freitag. Demnach werde dem mittlerweile in den USA lebenden Sükür vorgeworfen, Mitglied einer terroristischen Gruppe zu sein. Gegen seinen Vater soll ebenfalls ein Haftbefehl vorliegen.
Der frühere Goalgetter wurde 2011 für die AKP, die Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan, ins Parlament gewählt. Zwei Jahre später aber überwarf sich der 44-Jährige mit dem Staatschef und schloss sich dem Prediger Fethullah Gülen an, der von der türkischen Regierung für den geplanten Umsturz verantwortlich gemacht wird.
Seit dem Putschversuch am 15. Juli treibt die türkische Führung die von Erdogan angekündigten "Säuberungen" voran. Rund 12.000 Menschen wurden verhaftet. Zehntausende Angehörige von Militär, Justiz, Bildungswesen und Verwaltung wurden suspendiert.
Sükür ist die wohl schillerndste Persönlichkeit in der Geschichte des türkischen Fußballs. Der ehemalige Stürmer erzielte in 112 Länderspielen 51 Tore und trug maßgeblich zum Erreichen des dritten WM-Platzes der Türkei im Jahr 2002 bei. Auf Clubebene spielte Sükür unter anderen für Galatasaray, Inter Mailand, FC Parma und die Blackburn Rovers.