Nach Putschversuch

Türkei: U-Haft für 20 Journalisten beantragt

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Die Regierung erwägt außerdem ein Referendum über die Einführung der Todesstrafe.

Bei den Säuberungsaktionen der türkischen Behörden nach dem gescheiterten Militärputsch hat die Staatsanwaltschaft in Istanbul am Freitag für 20 Journalisten Untersuchungshaft beantragt. Die betroffenen Journalisten gehören zu dutzenden Medienvertretern, die diese Woche im Rahmen des Ausnahmezustandes festgenommen wurden.

Die Behörden erklärten 50.000 Reisepässe für ungültig, um die Flucht ins Ausland zu verhindern. Möglicherweise soll per Referendum über die Wiedereinführung der Todesstrafe entschieden werden.

Antrag auf U-Haft

Für die 20 Journalisten, die von der Polizei in einen Gerichtssaal geführt wurden, soll ein Richter über den Antrag auf U-Haft entscheiden. Unter ihnen ist auch die bekannte Journalistin und frühere Abgeordnete Nazli Ilicak. Für den früheren "Hürriyet"-Chefredakteur Bülent Mumay, wurde die Freilassung gegen Kaution beantragt. Vor dem Gericht versammelten sich zahlreiche Journalisten aus Solidarität mit den Festgenommenen.

Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte, das Vorgehen gegen Reporter sei notwendig. Die Behörden müssten unterscheiden zwischen Drahtziehern des Umsturzversuchs und "denen, die echten Journalismus betreiben", sagte der Außenminister. Seit dem gescheiterten Umsturzversuch in der Nacht zum 16. Juli wurden mehr als 130 türkische Medien geschlossen und dutzende Journalisten festgenommen.

Luftwaffenstützpunkt wird geschlossen

Ministerpräsident Binali Yildirim kündigte an, den Luftwaffenstützpunkt Akinci bei Ankara zu schließen, von dem die Kampfflugzeuge der Putschisten in der Putschnacht gestartet waren. Auch alle andere Militärbasen, von denen Panzer oder Helikopter der Putschisten gekommen seien, würden geschlossen. "Wir werden die Gefahr eines neuen Putsches beseitigen", sagte Yildirim.

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