Eskalation

Türken greifen erneut Kurden in Syrien an

27.08.2016

Die türkische Armee will den Machtzuwachs der Kurden begrenzen.

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© Reuters
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Die Türkei hat in Nordsyrien Rebellen zufolge Stellungen der Aufständischen und Wohngebäude bombardiert. Bei den Angriffen am Samstag im Dorf Amarna habe es zivile Opfer gegeben, erklärte der Militärrat von Jararablus, der zur Rebellenallianz SDF gehört. Es handle sich um eine gefährliche Eskalation, die die ganze Region bedrohe. Ein Sprecher der syrischen Kurdenpartei PYD bestätigte den Angriff.

Bei den Demokratischen Kräften Syriens (SDF) handelt es sich um ein von der Kurdenmiliz YPG angeführtes Bündnis, das vor allem die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekämpft. Unterstützt wird es dabei von Luftangriffen der US-geführten internationalen Koalition.

Ein Augenzeuge berichtete der Nachrichtenagentur Reuters, Kampfflugzeuge seien am frühen Samstag von der Türkei aus nach Syrien geflogen. Wenig später seien Explosionen zu hören gewesen. Von den türkischen Behörden gab es zunächst keine Stellungnahme.

Die Türkei fordert, dass sich die Kurden aus der Region um Jarablus auf ein Gebiet östlich des Flusses Euphrat zurückziehen. Die türkische Armee und syrische Rebellen hatten den Grenzort in dieser Woche bei einer Bodenoffensive vom IS eingenommen. Die türkische Armee beschoss danach bereits am Donnerstagabend Stellungen der Kurden in Nordsyrien mit Artilleriegranaten.

Türken wollen Machtzuwachs der Kurden in Syrien begrenzen

Die erste türkische Bodenoffensive in Syrien seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor mehr als fünf Jahren richtet sich gegen den IS und die YPG. Die Kurden kontrollieren in Nordsyrien bereits große Gebiete an der Grenze zur Türkei und haben dort eine Selbstverwaltung errichtet.

Die türkische Regierung will verhindern, dass die Kurden noch mehr Gebiete unter ihre Kontrolle bringen. Sie befürchtet Auswirkungen auf die kurdische Autonomiebestrebungen im eigenen Land. Die Kurdenpartei PYD und die Miliz YPG sind eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans PKK verbunden, die von der Türkei als Terrororganisation eingestuft wird.

Syrische Rebellen erklärten, sie hätten am Samstag südlich von Jarablus mehrere Dörfer vom IS eingenommen. Sie rückten damit weiter auf Gebiet zu, das von Einheiten der SDF kontrolliert wird.

Weiter östlich überquerten türkische Panzer bei der Stadt Kobane die Grenze. Sie begleiteten Baumaschinen, die auf syrischem Boden begannen, einen Graben auszuheben, wie ein Kurdensprecher berichtete. Die Türkei wolle eine Blockade über die Region verhängen.
 

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