Die Reliquie ist bis 23. Mai im Dom ausgestellt
Erstmals seit zehn Jahren ist das Turiner Grabtuch wieder öffentlich zugänglich. Die Reliquie ist seit Samstag im Dom von Turin zu sehen. Die Organisatoren rechnen bis zum Ende der Ausstellung am 23. Mai mit etwa zwei Millionen Besuchern. Schon jetzt haben sich den Angaben zufolge rund 1,5 Millionen Menschen aus aller Welt Karten reserviert. Wie der Vatikan mitteilte, will auch Papst Benedikt XVI. am 2. Mai nach Turin reisen.
Das Tuch soll das Leichentuch Jesu sein, eine Ansicht, die allerdings von zahlreichen Wissenschaftern in Zweifel gezogen wird. Auf dem vier mal ein Meter großen Stoffstück sind die Umrisse eines Mannes zu erkennen, der Kreuzmale hat. Zweifel an der Echtheit kamen 1988 auf, als Wissenschafter nach Untersuchungen erklärten, der Stoff stamme mit 95-prozentiger Sicherheit aus dem Zeitraum von 1.260 bis 1.380. Das Ergebnis bleibt jedoch umstritten. Wie der Abdruck in das Tuch gekommen wird, ist ungeklärt.
Beim Brand der Turiner Kathedrale 1997 hatte ein Feuerwehrmann das Tuch ins Freie getragen und damit gerettet. Es war zuletzt anlässlich des Heiligen Jahres 2000 ausgestellt und zog damals mehr als eine Million Menschen an.