Am Morgen

Schrott-Satellit ist bereits abgestürzt

22.09.2011

Die Trümmer seien in der Nähe von Calgary (Kanada) niedergegangen.

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© EPA
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Ein ausgedienter US-Forschungssatellit ist erwartungsgemäß auf die Erde gestürzt. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, drang der Satellit von der Größe eines Schulbusses am Samstag in einem Zeitfenster zwischen 05.23 Uhr und 07.09 Uhr (MESZ) über dem Pazifik in die Erdatmosphäre ein. Teile des Upper Atmosphere Research Satellit (UARS) schlugen möglicherweise in Kanada ein.

Die genaue Zeit und der genaue Ort des Einschlags seien "noch nicht mit Sicherheit bekannt", teilte die NASA mit. Im Internetkurznachrichtendienst Twitter schrieb die Raumfahrtbehörde später: "Wenn Teile auf Land getroffen sein sollten - und die Betonung liegt auf wenn -, dann wahrscheinlich auf kanadischem Territorium." In dem genannten Zeitfenster hatte der Satellit Kanada, Teile Afrikas und große Gebiete des Atlantiks, des Pazifiks und des Indischen Ozeans überflogen.

Nicht berechenbare Faktoren wie Sonnenstürme und die Trudelbewegung des Satelliten hatten genaue Vorhersagen über Absturzzeit und -ort erschwert. Zwischenzeitlich war die NASA davon ausgegangen, dass der Satellit am Freitag zwischen 18.00 und 24.00 Uhr MESZ auf die Erde aufschlagen könnte. Die NASA ging davon aus, dass von dem zehn mal drei Meter großen und rund sechs Tonnen schweren Forschungssatelliten 26 Teile mit einem Gewicht zwischen einem und 158 Kilogramm beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht vollständig verglühen würden. Die italienische Zivilschutzbehörde hatte die Bewohner im Norden des Landes daher aufgefordert, am Freitagabend zu Hause zu bleiben.

Dagegen hatte die NASA wiederholt betont, dass es nur ein "extrem geringes" Risiko für Menschen gebe, von Satellitenteilen getroffen zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der sieben Milliarden Menschen auf der Erde von den Bruchstücken getroffen wird, liegt demnach bei 0,03 Prozent. Nach Angaben eines NASA-Spezialisten wurde in mehr als 50 Jahren Raumfahrtgeschichte noch nie ein Mensch von herabstürzendem Weltraumschrott verletzt.

Der UAR-Satellit war 1991 von dem US-Space-Shuttle "Discovery" in den Orbit gebracht worden, um die obere Atmosphäre zu erforschen. Er beendete 2005 seinen Einsatz.

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21:40 Uhr: Die NASA hat ihre Berechnungen schon wieder geändert. Weil der Satellit langsamer abstürzt, könnten Teile doch in den USA landen.

20:27 Uhr: UARS sinkt immer langsamer Richtung Erde. Deswegen nennt die NASA inzwischen den frühen Samstagmorgen (MEZ) als Absturzzeit.

19:45 Uhr: Laut blick.ch haben italienische Wisenschafter berechnet, dass der Satellit mit 1,5%iger Sicherheit in Norditalien landen wird.

19:03 Uhr: Die NASA meldet, dass sich der Absturz des Satelliten verzögern dürfte. Es wird erst mit morgen früh MEZ gerechnet.

18:31 Uhr: Die NASA ist sich bisher nur relativ sicher, dass der Schrott-Satellit nicht über Nordamerika abstürzen wird.

18:05 Uhr: Im Gegensatz zur NASA wagt die russische Weltraumbehörde Roskosmos eine Prognose, wo der Satellit abstürzen wird: Von der jetzigen Bahn ausgehend, soll er gegen 22.05 Uhr bei Papua-Neuginea in den Pazifik stürzen.

17:32 Uhr: NASA warnt davor, die Trümmer anzufassen - schließlich könnten sie scharfe Kanten haben. Außerdem sei der Schrott "technisch gesehen" weiter Eigentum der Vereinigten Staaten.

17:13 Uhr: Die neuesten Informationen der NASA besagen, dass der Satellit momentan ungefähr 160 km bis 170 km über der Erde seine Kreise zieht.

17:00 Uhr: Nach Angaben der NASA könnten Kraftstofftanks, Batterien und Teile der Hülle bis zur Erde gelangen, ohne vollständig in der Atmosphäre zu verglühen. Ihre Geschwindigkeit beim Einschlag wäre ähnlich wie die von Gegenständen, die aus einem Flugzeug geworfen werden

16:56 Uhr: Hier ein mögliche Eintrittskurve des UARS-Satelitten:

 

16:48 Uhr:

16:45 Uhr: Auch die NASA bringt immer wieder Updates über die Flugbahn des Satelliten.

 

Auf der nächsten Seite alle Hintergrundinformationen über den Satelliten.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der sieben Milliarden Menschen auf der Erde von den Bruchstücken getroffen werde, liege bei nur 0,03 Prozent, erklärte die NASA. Allerdings rechnet die Raumfahrtbehörde laut einer schon 2002 erstellten Studie damit, dass von dem rund zehn mal drei Meter großen Satelliten immerhin 26 Teile mit einem Gesamtgewicht von 532 Kilogramm nicht vollständig in der Atmosphäre verglühen werden. Es wird erwartet, dass sich die Trümmer des gut 5,6 Tonnen schweren Forschungsgeräts über 800 Kilometer verteilen.

Absturzstelle unklar
Die NASA will regelmäßig über die mögliche Einschlagstelle der UARS-Trümmer informieren. So will sie zwölf, sechs und zwei Stunden vor dem erwarteten Einschlag über den Kurs des Satelliten berichten. Allerdings kann sie erst 20 Minuten vor dem Einschlag den genauen Ort bestimmen. Der Satellit war 1991 von dem US-Space-Shuttle "Discovery" in den Orbit gebracht worden, um die obere Atmosphäre zu erforschen. Er beendete 2005 seinen Einsatz und wird nun mangels weiteren Treibstoffs auf die Erde stürzen.

Weltraumschrott
Nach Angaben des NASA-Spezialisten für Weltraumschrott, Mark Matney, stürzt im Schnitt einmal pro Jahr ein Flugobjekt von der Größe des UARS auf die Erde. Das bisher größte abgestürzte Flugobjekt war demnach die 40 Tonnen schwere sowjetische Raumstation Saljut 7, deren Bruchstücke 1991 auf eine Stadt in Argentinien fielen, ohne dass Menschen getroffen wurden. Matney betonte, die Wahrscheinlichkeit sei deutlich höher, von einem Blitz getroffen als von Raumschrott erschlagen zu werden.

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