Dmitro Bulatow wurde ein Ohr abgeschnitten. Die EU zeigt sich erschüttert.
Die EU-Außenpolitikbeauftragte Catherine Ashton hat den jüngsten Fall von Folter gegen einen oppositionellen Aktivisten in der Ukraine scharf verurteilt. Ashton zeigte sich am Freitag "erschüttert über die offensichtlichen Zeichen von anhaltender Folter und grausamer Behandlung des Auto-Maidan-Organisatoren Dmitro Bulatow".
Ohr abgeschnitten
Der 35-Jährige war am Donnerstag aufgefunden worden, ihm wurde das Ohr abgeschnitten, er war eine Woche vermisst worden. Ashton erinnerte auch an den Maidan-Demonstranten Juri Verbytskyy, der am 22. Jänner tot aufgefunden wurde. "Das sind nur zwei Fälle von anhaltender und absichtlicher Verfolgung der Organisatoren und Teilnehmer friedlicher Proteste", sagte Ashton.
"All diese Aktionen sind inakzeptabel und müssen unverzüglich gestoppt werden", forderte die EU-Beauftragte. Die ukrainischen Regierungsstellen hätten die Pflicht, etwas gegen die Atmosphäre von Einschüchterung und Straffreiheit zu tun. Alle ungesetzlich Inhaftierten müssten freigelassen und die Verantwortlichen vor Gericht gebracht werden.
(c) Reuters
Ex-Premier in Wien?
Der am Dienstag zurückgetretene Regierungschef der Ukraine, Mykola (Nikolai) Asarow, soll sich laut einem einem Medienbericht nach Österreich abgesetzt haben. Mit seinem Privatjet habe er sich zu seinem Sohn nach Wien bringen lassen, heißt es.
Die ukrainische Botschaft in Wien wollte die Angaben nicht bestätigen. "Wir haben dazu offiziell keine Informationen", so eine Sprecherin. Asarow will offenbar "längere Zeit in Wien untertauchen".
Wie das Nachrichtenmagazins "Format" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, besitzt der Sohn eine Villa in Wien-Währing (Pötzleinsdorf). Zudem soll er an diversen Firmengeschäfte beteiligt sein. Wien soll als "Angelpunkt millionenschwerer Finanz- und Immobilien-Deals" für Asarow und Präsident Viktor Janukowitsch dienen, so das "Format".