US-Präsident Donald Trump will sich bald mit Russland-Präsident Wladimir Putin treffen. Die Ukraine und deren Präsident Wolodymyr Selenskyj sollen bei den Gesprächen nicht dabei sein.
Am Donnerstagabend war Carlo Masala, Ukraine-Experte und Professor an der Universität der Bundeswehr in München, in der "ZiB2" zu Gast. Er erklärte, dass Putin bei diesen "Verhandlungen am längeren Hebel" sitze. Denn Trump muss schnelle Ergebnisse liefern - das hatte er zumindest im Wahlkampf versprochen.
Dementsprechend werde Putin auch viele Forderungen stellen. "Für Russland drängt die Zeit nicht", so Masala. Sollten sich die USA und Russland einigen, würde man wahrscheinlich auf Neuwahlen in der Ukraine drängen. Ein neuer Präsident sollte dann einen Waffenstillstand unterzeichnen. Denn sowohl Trump - er beschimpfte Selenskyj als einen "Diktator ohne Wahlen" - als auch Putin wollen den aktuellen Ukraine-Präsidenten nicht am Verhandlungstisch. Die "Delegitimierung Selenskyj (durch Trump, Anm.) passt da ins Bild", so Masala.
Sollte es zu einem Waffenstillstand kommen, könnte die Einhaltung von Europa abgesichert werden oder es werde eine internationale Schutztruppe eingesetzt. Beide Varianten hätten aber keine besonders "abschreckende Wirkung". Denn im Falle der Absicherung durch Europa, bräuchte es Sicherheitsgarantien der USA, die es momentan nicht gibt. Im Fall der internationalen Schutztruppen könnte Russland allerdings dagegen stimmen.