Machtwechsel in der Ukraine

Grenzschutz verhindert Janukowitsch-Flucht

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Der abgesetzte Präsident wollte offenbar mit Flugzeug das Land verlassen.

Der ukrainische Grenzschutz hat nach eigenen Angaben ein Flugzeug mit Präsident Viktor Janukowitsch kurz vor dem Abflug gestoppt. Janukowitsch habe - begleitet von bewaffneten Sicherheitsleuten - ohne die übliche Grenzabfertigung von der Stadt Donezk aus fortfliegen wollen. Das sagte der Sprecher des Grenzschutzes, Sergej Astachow, der Agentur Interfax zufolge am Samstag.

Astachow zufolge war unklar, wohin der Staatschef fliegen wollte. Janukowitsch sei letztlich aus dem Flugzeug ausgestiegen und habe den Ort in einer gepanzerten Limousine verlassen. Er hatte im Machtkampf der Ex-Sowjetrepublik einen Rücktritt abgelehnt.

Nazi-Vergleich
Janukowitsch hatte am Samstag die Entwicklung in seinem Land als "Staatsstreich" bezeichnet. In einem Interview mit dem ukrainischen TV-Sender UBR zeigte er sich am Samstag zugleich unnachgiebig und bezeichnete seine Gegner als "Verbrecher". Er werde nicht zurücktreten und vorerst im Osten des Landes bleiben, sagte der Präsident in dem Interview, in dem Charkow als Ortsmarke eingeblendet war. Sein Auto sei beschossen worden. "Ich habe keine Angst. Mir tut mein Land leid", sagte Janukowitsch, an dem keine Verletzung zu sehen war.

Alle Beschlüsse, die das Parlament in Kiew am Samstag getroffen habe, seien rechtswidrig, schimpfte der Präsident, dem die Macht in der Hauptstadt zunehmend entglitt. Was sich in der Ukraine abspiele, ähnele der Machtergreifung der Nazis in Deutschland, so Janukowitsch im TV.

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