Gestürzter Präsident: "Derzeit wichtigste Aufgabe, den Krieg zu beenden."
Ein Jahr nach seiner Flucht aus der Ukraine hat der entmachtete Präsident Viktor Janukowitsch eine Rückkehr nicht ausgeschlossen. "Sobald sich eine Möglichkeit bietet zurückzukehren, werde ich zurückkehren und alles tun, um das Leben in der Ukraine zu verbessern", sagte er in einem am Samstag ausgestrahlten Interview des staatlichen russischen Fernsehens.
"Derzeit ist die wichtigste Aufgabe, den Krieg zu beenden". Janukowitsch setzte sich vor genau einem Jahr nach Russland ab, nachdem bei den Protesten in Kiew innerhalb von drei Tagen mehr als 100 Demonstranten erschossen worden waren. Die Demonstrationen richteten sich gegen Janukowitsch und dessen prorussischen Kurs. Janukowitsch begründete seine Flucht damit, er habe um sein Leben fürchten müssen.
Wer die Schüsse auf die Demonstranten abgab, ist bis heute nicht geklärt. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax, es gebe eindeutige Hinweise auf eine "russische Verbindung". Ein Vertrauter von Präsident Wladimir Putin habe ausländische Scharfschützen beauftragt.
Janukowitsch betrachtet seine Absetzung als illegal und spricht genau wie die russische Regierung von einem Putsch. Janukowitsch ist wegen Vorwürfen wie Unterschlagung von Interpol zur weltweiten Fahndung ausgeschrieben. Interfax hatte zuletzt unter Berufung auf russische Regierungskreise gemeldet, Russland werde eine Auslieferung von Janukowitsch ablehnen.