"Köder"

Das steckt hinter Putins Waffenstillstands-Angebot

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Diese Meldung kam am Freitag fast aus dem Nichts. Der russische Präsident Wladimir Putin ist laut Insidern bereit zu einer Waffenruhe in der Ukraine, die den jetzigen Frontverlauf anerkennt.  

"Putin kann so lange kämpfen, wie es nötig ist", sagte einer von vier mit den Diskussionen in Putins Umfeld vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber Putin ist auch zu einem Waffenstillstand bereit - um den Krieg einzufrieren." Drei der Insider sprachen von Äußerungen des Machthabers gegenüber einer kleinen Beratergruppe. Der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, sagte Reuters auf Anfrage, Putin habe wiederholt die Bereitschaft zum Dialog betont.

Was steckt hinter Putins „Angebot“?

Die USA stellten umgehend klar: Jede Friedensinitiative müsse "die territoriale Integrität" der Ukraine "innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen" respektieren. Auch die Ukraine hat stets betont, so lange weiterkämpfen zu wollen, bis alle ukrainischen Gebiete (inklusive der Krim) befreit seien.

Experte Nico Lange spricht deshalb auch von einer „gezielt platzierten Informationskampagne“ des Kremls. „Putin liefert vor der EU-Wahl Sprechpunkte für seine Anhänger in Deutschland und Europa“, so der Experte zur BILD. Politologe Thomas Jäger glaubt, dass das Signal vor allem die US-Öffentlichkeit beeinflussen soll. „Deshalb kommt jetzt der Köder, man könne ja auch verhandeln.“

Auch Militärexperte Robert Lee vom Foreign Policy Reserch Institute in Philadelphia glaubt an eine Nebelkerze. „Russland hat derzeit die Initiative und mehrere Vorteile auf dem Schlachtfeld. Moskuas Minimalziel ist es, den Rest des Donbass zu erobern“, so der Experte auf X. „Ich bin skeptisch, dass Russland in diesem Jahr einen Waffenstillstand anstreben wird.“

Das „Angebot“ Moskaus soll laut Experten auch die kommende Friedenskonferenz mit der Ukraine in der Schweiz sabotieren. Russland nimmt an dieser bekanntlich gar nicht erst teil.

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