Sammelquartier wird vorbereitet
Doskozil: Nova-Rock-Halle für Ukraine-Flüchtlinge geräumt
01.03.2022
Es sei mit ''deutlicher Zunahme der Ankünfte zu rechnen''.
Kiew/Moskau/Eisenstadt. Das Burgenland bereitet sich auf die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sprach dazu am Dienstag unter anderem mit Vertretern der Landespolizei, des Militärkommandos sowie Hilfsorganisationen. Angesichts der zu erwartenden Flüchtlingsbewegung wurde ein Maßnahmenpaket vereinbart, hieß es zur APA. In Nickelsdorf werde bereits die Nova-Rock-Halle geräumt, um dort ein Sammelquartier vorzubereiten.
Es sei mit einer "deutlichen Zunahme" an Ankünften zu rechnen. Einerseits gelte es deshalb, die rasche Unterbringung von Flüchtlingen zu gewährleisten, andererseits aber auch, die Sammlung von Hilfsgütern für die Hilfe vor Ort zu koordinieren, meinte Doskozil. In Abstimmung mit Ewald Tatar, Chef von Barracuda Music, werde die Nova-Rock-Halle als erstes Sammelquartier für den aktuellen Bedarf fungieren. Weitere Quartiere im Bereich des Landes und der Landesholding würden derzeit erhoben. "Wir können auf jeden Fall einige hundert Betten gleich gewährleisten", betonte der Landeshauptmann. Darüber hinaus sollen größere Unterkünfte wie Hallen oder nicht genutzte Beherbergungsbetriebe für den Bedarfsfall "optioniert" werden.
Führungskräfte aus dem Landesdienst werden abgestellt, um sich um Koordination, Transport, Liegenschaften und die Versorgung von Geflüchteten in Abstimmung mit den Einsatzorganisationen zu kümmern. Spenden sollen im Burgenland künftig bei den örtlichen Feuerwehren gesammelt und von dort an die Bezirkskommanden geliefert werden. Das Land werde dann für die Transportlogistik sorgen und die Hilfsgüter zu einer Sammelstelle im slowakischen Kosice bringen. Ab Mittwochmittag soll es dazu eine Homepage und eine Telefon-Hotline geben, wo über die benötigten Hilfsgüter informiert wird und sich Menschen melden können, die Unterkünfte zur Verfügung stellen wollen.
Doskozil: Nötige Dimension noch unklar
Grundsätzlich gehe es darum, vorbereitet zu sein - auch wenn die nötige Dimension noch unklar sei, sagte Doskozil. Der Landeshauptmann hat sich am Dienstag in mehreren Telefonaten - darunter ein Gespräch mit dem ukrainischen Botschafter in Österreich - über die aktuelle Situation ausgetauscht. Eine zentrale Aufgabe sei es, Unterkünfte zu organisieren. Das Burgenland werde hier seine langjährige Erfahrung mit derartigen Situationen nutzen und einen wesentlichen Beitrag leisten.
"Unser Bundesland hat in den letzten Jahrzehnten eine große Tradition der Hilfsbereitschaft bei internationalen Krisen bewiesen, die wir auch diesmal hochhalten werden. Die Hilfsbereitschaft der Burgenländerinnen und Burgenländer, das zeigt sich auf allen Ebenen, ist enorm. Diese Kräfte gilt es jetzt zu bündeln. Die Bevölkerung, die Einsatzorganisationen, die Institutionen werden an einem Strang ziehen, um humanitäre Unterstützung im größtmöglichen Ausmaß zu leisten", so Doskozil.