Ukraine-Krieg

Experte warnt: Das wäre der Einstieg in den 3. Weltkrieg

29.05.2024

Die Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine hätte dramatische Folgen.   

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Der französische Präsident Emmanuel Macron hat im Februar die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine nicht ausgeschlossen und damit eine breite Diskussion in Europa ausgelöst. Einige Staaten forderten zuletzt, Militärausbilder in die Ukraine zu entsenden. Dies würde nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern könnte Kiew auch wirksamer helfen.

"Einstieg in den Dritten Weltkrieg"

Vor diesem Schritt warnt nun Experte Ralph D. Thiele. Der Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft sieht darin sogar einen „Einstieg in den Dritten Weltkrieg“. Die westlichen Einheiten würden damit „Schlüsselaufgaben der ukrainischen Streitkräfte“ übernehmen. „Sie werden zur Kriegspartei und absehbar auch zum Ziel russischer Angriffe“, warnt der Experte gegenüber FOCUS. „Das wäre dann der Einstieg in eine direkte westliche Kriegsbeteiligung“.

Die EU hat sich vorerst gegen Militärausbilder in die Ukraine entschieden. Darüber gebe es bisher "keinen Konsens" unter den Mitgliedsländern, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Dienstag nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Bisher bilden die Europäer ukrainische Soldaten auf EU-Gebiet aus.

Hohes Risiko

Borrell sagte, die Minister hätten zwar über Forderungen diskutiert, "einen Teil der Ausbildung in der Ukraine zu absolvieren." Dazu gebe es vorerst allerdings "keine gemeinsame europäische Haltung". Die Dinge könnten sich allerdings noch ändern.

Borrell sagte, die Gegner einer solchen Entsendung hätten bei dem Ministerrat auf das hohe Risiko verwiesen. Die Befürworter hätten es dagegen als vorteilhaft bezeichnet, die Ausbildung näher an das Kriegsgeschehen zu bringen.

Die EU hatte ihre Ausbildungsmission Eumam Ukraine (EU Military Assistance Mission) im November 2022 gegründet. Darunter wurden nach Borrells Angaben bisher rund 50.000 ukrainische Kräfte in der EU ausgebildet, bis Ende des Sommers sollen es 60.000 sein. "Wir werden bald neue Ziele definieren", fügte er hinzu. Estland forderte bei dem Ministertreffen, das Ziel auf 100.000 Soldaten zu erhöhen.

Keine NATO-Pläne

Der russische Präsident Wladimir Putin warf dem Westen vor, bereits "Söldner" in der Ukraine zu unterhalten. Nach Macrons Äußerungen hatte Großbritannien eingeräumt, im geringen Umfang Militärkräfte in der Ukraine einzusetzen. Nach Angaben aus London unterstützen sie die ukrainischen Streitkräfte unter anderem bei der medizinischen Ausbildung.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, das Bündnis habe wegen der Eskalationsgefahr "keine Pläne, NATO-Kampftruppen in die Ukraine zu schicken oder direkt in Kämpfe verwickelt zu werden". Er nahm als Gast an dem Verteidigungsrat teil, der ukrainische Ressortchef Rustem Umerow wurde per Video zugeschaltet.

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