Blutige Schlacht

Experten: Selenskyj opfert in Bachmut zu viele Soldaten

14.03.2023

Der ukrainische Präsident hält  an der strategisch unwichtigen Stadt weiterhin fest.

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Das russische Militär hat das Zentrum der Großstadt Kramatorsk in der Ostukraine mit Raketen beschossen. Bei dem Angriff seien mindestens drei Menschen verletzt und einer getötet worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag gemäß einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Mitteilung mit. Diese Taten zögen unvermeidlich "gerechte" Strafen nach sich, so Selenskyj. Durch den Raketenschlag seien sechs Mehrfamilienwohnhäuser beschädigt worden, sagte er.

Die Frontlinie verläuft etwa 20 Kilometer östlich von Kramatorsk. Die schwer umkämpfte Stadt Bachmut befindet sich rund 30 Kilometer von der Stadt entfernt. Vor Kriegsbeginn lebten über 140.000 Menschen in Kramatorsk. Stand Dezember sollen noch etwa 80.000 Leute dort verblieben sein.

Kritik an Selenskyj

Zuletzt äußerten sich ukrainische Militäranalysten kritisch über das Festhalten an der Schlacht um Bachmut. "Wir haben Informationen, dass die Ukraine Reservisten nach Bachmut schickt, die in westlichen Ländern ausgebildet wurden. Und wir erleiden Verluste unter den Reservisten, die wir für Gegenoffensiven einsetzen wollten", sagte der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow. "Wir könnten hier alles verlieren, was wir für diese Gegenoffensiven einsetzen wollten."

Der ukrainische Militärhistoriker Roman Ponomarenko sagte, die Gefahr einer Einkesselung in Bachmut sei "sehr real". "Wenn wir Bachmut einfach aufgeben und unsere Truppen und Ausrüstung zurückziehen, kann nichts Schlimmes passieren", sagte Ponomarenko dem ukrainischen Radio NV, "wenn sie den Ring schließen, werden wir Männer und Ausrüstung verlieren".

Unterdessen betonte der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, dass Moskau seine Ziele in der Ukraine nur mit militärischer Gewalt erreichen könne. "Wir müssen unsere Ziele erreichen. Aufgrund der aktuellen Position des Kiewer Regimes ist dies derzeit nur mit militärischen Mitteln möglich", sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Die russische Führung begründet den von ihr so bezeichneten militärischen Sondereinsatz mit dem Schutz russischsprachiger Menschen im Osten der Ukraine. Die Regierung in Kiew wird als Nazi-Regime bezeichnet, von dem die Ukraine befreit werden müsse. Die Ukraine und westliche Staaten sprechen dagegen von einem nicht provozierten russischen Angriffskrieg, der das Ziel habe, Teile ukrainischen Territoriums zu erobern.
 

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