Moskau beschuldigt Kiew

Flammen-Inferno in Russland: Öl-Reserven angegriffen

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Einen Tag nach einem Luftangriff auf Moskau sind zwei russische Ölraffinerien russischen Angaben zufolge Ziele von Kampfdrohnen geworden.  

In der Anlage Afipski sei durch die Attacke ein Feuer ausgebrochen, das unter Kontrolle gebracht werden konnte, teilte der Gouverneur der Region Krasnodar am Mittwoch mit. Wenig später meldete die staatliche Nachrichtenagentur RIA den Absturz eines unbemannten Flugobjekts in der etwa 20 Kilometer entfernten Raffinerie Ilski.

Schäden oder Opfer gebe es dort keine. Beide Werke liegen im Einzugsgebiet des größten russischen Ölverlade-Hafens Noworossijsk am Schwarzen Meer. Es blieb zunächst unklar, wer die Drohnen abgefeuert hat. Russland beschuldigt die Ukraine, Ziele auf russischem Gebiet zu attackieren. Die Regierung in Kiew übernimmt fast nie öffentlich die Verantwortung für Aktionen in dem Nachbarland oder in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten.

Drei Angriffe auf russische Stadt binnen einer Woche 

Laut russischen Angaben beschossen ukrainische Streitkräfte außerdem zum dritten Mal innerhalb einer Woche die russische Stadt Schebekino. Mindestens eine Person sei bei dem Artillerieangriff verletzt worden, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Schebekino ist nur etwa sieben Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Aufgrund der zunehmenden Angriffe in der Region Belgorod wollen die russischen Behörden nach eigenen Angaben hunderte Kinder aus Dörfern evakuieren. "Wir beginnen heute damit, Kinder aus den Distrikten Schebekino und Graiworon zu evakuieren", sagte Gladkow am Mittwoch auf Telegram. "Heute werden die ersten 300 Kinder nach Woronesch gebracht", erklärte Gladkow weiter. Woronesch liegt rund 250 Kilometer nordöstlich und somit weiter von der ukrainischen Grenze entfernt.

Erster größerer Drohnen-Angriff am Montag 

Unterdessen starben in der ostukrainischen Region Luhansk fünf Menschen bei ukrainischen Raketenangriffen, teilten die örtlichen, von Russland kontrollierten Behörden mit. 19 Personen seien verletzt worden. Opfer durch ukrainisches Artillerie-Feuer gebe es auch in einem russischen Dorf nahe der nordostukrainischen Stadt Charkiw, schrieb der dortige Gouverneur auf Telegram. Diese Berichte ließen sich nicht verifizieren. Die ukrainische Regierung war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Am Dienstag war Moskau erstmals Ziel eines größeren Drohnen-Angriffs. Das russische Verteidigungsministerium sprach von acht unbemannten Flugobjekten, von denen einige über dem exklusiven Vorort Rubljowka und unweit der Residenz des russischen Präsidenten Wladimir Putin abgeschossen worden seien. Vor einigen Wochen waren zwei Drohnen über dem Kreml explodiert.

Luftangriffe, weil Geländegewinne stocken 

Am selben Tag hatte Russland die ukrainische Hauptstadt Kiew zum dritten Mal binnen 24 Stunden mit Drohnen angegriffen. Offiziellen Angaben zufolge starb dabei eine Person, elf weitere wurden verletzt.

Da keine der beiden Seiten in den vergangenen Monaten größere Geländegewinne erzielen konnten, haben sie zuletzt ihre Luftangriffe verstärkt. Gleichzeitig bereitet sich die Ukraine auf eine Offensive vor, um die russischen Invasoren aus dem Land zu drängen.
 

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