Drohne vermutet

Gigantische Explosion bei Moskau

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Bei einer heftigen Explosion in der Stadt Sergijew Possad rund 70 Kilometer nordöstlich von Moskau hat es offensichtlich rund ein Dutzend Verletzte gegeben. 

Die Explosion habe sich am Mittwochvormittag aus zunächst ungeklärter Ursache auf einem Fabrikgelände ereignet, meldete die staatliche russische Agentur TASS. Beobachter in sozialen Netzwerken vermuteten einen Drohnenangriff. TASS wiederum widersprach dieser Darstellung unter Berufung auf Rettungsdienste.

Die betroffene Fabrik stellt optische Geräte her, Berichten zufolge auch für den militärischen Gebrauch. In sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos veröffentlicht, die eine große Rauchsäule am Himmel zeigen. Der Gouverneur des Moskauer Gebiets, Andrej Worobjow, kündigte an, in die auch bei Touristen sehr beliebten Stadt Sergijew Possad zu fahren und sich an Ort und Stelle ein Bild von der Lage zu machen.

  

Drohnen-Angriffe

Zuvor hatte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtet, dass Moskau Ziel eines versuchten Drohnenangriffs geworden sei. Zwei Drohnen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte Sobjanin am Mittwochmorgen in seinem Blog im Nachrichtendienst Telegram mit. Es habe sich um einen "terroristischen Angriffsversuch" des "Kiewer Regimes" gehandelt, der verhindert worden sei. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums gab es weder Verletzte noch Schäden. Das Ministerium in Moskau machte das "Kiewer Regime" für die Attacken verantwortlich.

  

Ende Juli/Anfang August war die russische Hauptstadt mit dem Wolkenkratzerviertel Moskwa City binnen drei Tagen zweimal Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Mehrere Drohnen wurden nach russischen Angaben abgeschossen. Allerdings wurde auch Fassade eines Glasturms getroffen.

Immer wieder Angriffe

Die Millionenmetropole war bereits zuvor mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die allerdings in keinem Verhältnis stehen zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem - nunmehr 17 Monate dauernden - zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau beschießt auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden.

Nach britischer Einschätzung bleiben ukrainische Seedrohnen eine Gefahr für Russland. Das britische Verteidigungsministerium blickte in seinem täglichen Update am Mittwoch auf die Angriffe gegen den russischen Tanker "Sig" und das Landungsschiff "Olenegorski gornjak". Zuvor sei offenbar auch ein Anschlag auf russische Patrouillenboote vereitelt worden, die wahrscheinlich das russische Handelsschiff "Sparta IV" eskortiert hätten, schrieben die Briten bei Twitter.

Obwohl die Schiffe unter ziviler Flagge unterwegs seien, seien die "Sparta IV" und die "Sig" schon lange mit dem Transport von Treibstoff und militärischen Gütern zwischen Russland und Syrien beauftragt, hieß es weiter. Da russische Militärschiffe seit dem 28. Februar 2022 nicht mehr den Bosporus passieren könnten, seien russische Streitkräfte in Syrien und im Mittelmeer von der "Sig", der "Sparta IV" und einer Handvoll anderer ziviler Schiffe abhängig.

"Die Angriffe zeigen, dass die Operationen mit unbemannten Wasserfahrzeugen immer stärker zu einem wichtigen Bestandteil moderner Seekriegsführung werden und gegen die Schwachstellen der russischen Seeversorgungswege eingesetzt werden können", schrieb das Ministerium in London.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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