Bei der Militärparade zum "Tag des Sieges" hat Nordkorea laut einem Medienbericht im Beisein von Delegierten aus China und Russland atomwaffenfähige Raketen und neue Angriffsdrohnen gezeigt.
Diese wurden vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit Unterstützung Chinas und Russlands verboten. "Alle Mitglieder des Sicherheitsrates und, offen gesagt, alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen tragen die gleiche Verantwortung für die Einhaltung der Resolutionen des Sicherheitsrates", sagte der Sprecher der Vereinten Nationen, Stephane Dujarric. Bei der Parade wurden laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA die neuesten nordkoreanischen Interkontinentalraketen Hwasong-17 und Hwasong-18 vorgeführt. Diese können mit ihrer Reichweite Ziele in den gesamten Vereinigten Staaten treffen.
"Strategische unbemannte Aufklärungsflugzeuge und Mehrzweck-Angriffsdronen" seien über dem Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang geflogen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag. Die "Aufregung und Freude des Publikums" sei "noch gesteigert" worden, als die neueste, im April und Juli getestete Feststoffrakete gezeigt worden sei.
"Warmer Kampfgruß"
Machthaber Kim habe einen "warmen Kampfgruß" an den Umzug gerichtet. Satellitenbilder bestätigten, dass Nordkorea am Donnerstag eine großangelegte Militärparade abhielt.
Pjöngjang hatte am Donnerstag den 70. Jahrestag des Endes des Koreakriegs gefeiert. Der 1950 begonnene Krieg war am 27. Juli 1953 mit einem Waffenstillstand, nicht aber mit einem Friedensvertrag zu Ende gegangen. Die beiden koreanischen Staaten befinden sich technisch gesehen weiterhin im Kriegszustand. Im Norden wird der Jahrestag als Tag des Siegs gefeiert.
Unterstützung
Auch Delegationen mit hochrangigen Vertretern auch Russland und China waren zum Jahrestag zu Gast in Nordkorea. Die russische Delegation wurde von Verteidigungsminister Sergej Schoigu angeführt.
Nordkorea hatte von Beginn an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine unterstützt und nach Erkenntnissen der USA auch Waffen an Russland geliefert. Diese Vorwürfe weist Pjöngjang jedoch zurück. China wiederum ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner seines weitgehend isolierten Nachbarlandes. Die chinesischen Exporte nach Nordkorea waren im Juni achtmal höher als ein Jahr zuvor.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich inzwischen auf einem Tiefpunkt. Kim will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch taktische Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit intensiviert und gemeinsame Militärmanöver abgehalten.