Pipeline in Wartung

Heute dreht Putin das Gas ab

10.07.2022

Energie als Druckmittel in Russlands Angriffskrieg. Wir bekommen jetzt weniger Gas. 

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Wien/Moskau. Ab heute strömt kein Gas mehr über die Pipeline Nord Stream 1. Der Grund sind Wartungsarbeiten an der Ostseepipeline. In Deutschland sorgt man sich bereits, ob die Energiezufuhr je wieder aufgedreht wird.

Nord Stream 1 ist zwar für Deutschland die wichtigste Verbindung zu russischem Gas, doch auch wir sind betroffen. „Österreich wird vorwiegend über das Leitungssystem über die Ukraine beliefert. Trotzdem wird durch den vollständigen Lieferausfall über Nord Stream 1 auch in Österreich ein deutlicher Lieferrückgang erwartet“, so die grüne Energieministerin Leonore Gewessler.

Um 6 Uhr wissen wir erst, wie viel Gas wir bekommen

Bestellung. Wie stark dieser Rückgang konkret sein wird, weiß man erst heute, sagt ein OMV-Sprecher zu ÖSTERREICH: „Für jeden Tag wird eine bestimmte Gasmenge bei Gazprom bestellt. Diese wird bestätigt oder eingeschränkt. Erst heute um 6 Uhr Früh wissen wir, wie viel wir wirklich erhalten werden.“

50 % weniger Gas. Es sind kritische Tage und Wochen. Die Gaslager sollen für den Winter aufgefüllt werden. In den vergangenen Wochen war der Zufluss jedoch stark gedrosselt: „Am Sonntag – so wie in den Tagen zuvor – bekamen wir wegen der Einschränkungen um etwa 50 % weniger als bestellt.“

Laut Plan sollte die Pipeline am 21. Juli wieder in Betrieb gehen. Aber: „Niemand kann heute prognostizieren, ob die Lieferungen danach vollumfänglich wieder aufgenommen werden“, warnt Energie­ministerin Gewessler. 

Zur Vollversion des Artikels