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Russischer Jet über Charkiw abgeschossen

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In der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist nach ukrainischen Angaben der Fernsehturm bei einem russischen Angriff beschädigt worden. Außerdem wurde ein Flugzeug abgeschossen, vermutlich handelt sich um einen russischen Jet.

Die Fernsehübertragung sei durch den Beschuss des Fernsehturms vorübergehend ausgefallen, sagte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow, am Sonntagabend nach Angaben der Agentur Unian. Spezialisten seien bereits dabei, die Schäden zu beheben, sagte Synjehubow. Von russischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

 

 

Moskau hatte am vergangenen Dienstag gezielte Angriffe auf die Informationsinfrastruktur des ukrainischen Geheimdienstes angekündigt. Wenig später wurde der Fernsehturm in der Hauptstadt Kiew angegriffen.
 

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In der Ukraine haben auch am elften Tag der Invasion durch russische Truppen die Kämpfe in unverminderter Härte angehalten. Zugleich liefen die internationalen Bemühungen zur Vermittlung einer Feuerpause auf Hochtouren, waren aber bis zum Sonntagabend erfolglos. Die Zahl der Flüchtlinge schwoll immer mehr an, laut UNO sollen 1,5 Millionen Ukrainer ihre Heimat verlassen haben.

Mariupol umzingelt

In der umzingelten Hafenstadt Mariupol im Südosten des Landes verschärfte sich die Lage, nachdem am Sonntag ein zweiter Versuch zur Schaffung eines sicheren Korridors zur Evakuierung von Zivilisten gescheitert war. Russland und die Ukraine gaben sich dafür gegenseitig die Schuld. "Sie erlauben uns nicht einmal, die Verwundeten und Getöteten zu zählen, weil der Beschuss nicht aufhört", sagte der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Bojtschenko, der Nachrichtenagentur Reuters.

Raketenangriffe

 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte vor bevorstehenden Raketenangriffen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. Die russische Armee versuchte offenbar auch, weiter auf die Hauptstadt Kiew vorzurücken und diese einzukreisen. Britischen Geheimdienstkreisen zufolge griffen die Russen ähnlich wie in Syrien oder im Tschetschenien-Krieg dicht besiedelte Gebiete an. Der ukrainische Widerstand verzögere jedoch den Vormarsch der russischen Truppen weiter. Russland bestreitet, Zivilisten ins Visier zu nehmen.

Die Ukraine meldete, bisher seien rund 11.000 russische Soldaten getötet und 88 russische Flugzeuge und Hubschrauber abgeschossen worden. Über eigene Verluste machte die Regierung in Kiew keine Angaben. Diese Berichte ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Nach UNO-Angaben sind mindestens 350 Zivilisten bei den Kämpfen gestorben, Hunderte wurden verletzt.

Bennet telefonierte mit Putin

Bei den internationalen Bemühungen um eine Feierpause war am Wochenende vor allem Israels Ministerpräsident Naftali Bennett im Dauereinsatz. Nachdem er am Samstag überraschend drei Stunden mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau gesprochen hatte und anschließend nach Berlin zum deutschen Kanzler Olaf Scholz flog, telefonierte er am Sonntag nach russischen Angaben erneut mit Putin. Mit Selenskyj sprach er nach israelischen Angaben am Wochenende drei mal. Zudem telefonierte er mit Scholz und mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Auch Macron und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatten Gespräche mit Putin geführt. Ein greifbares Ergebnis der Krisendiplomatie lag zunächst jedoch nicht vor.

3. Gesprächsrunde

Für diesen Montag ist nach Angaben des ukrainischen Unterhändlers David Arachamia eine dritte Gesprächsrunde mit Russland über eine Waffenruhe geplant. Putin ließ keine Anzeichen für ein Einlenken erkennen. "Es ist zu hoffen, dass die Vertreter der Ukraine bei der geplanten nächsten Runde von Verhandlungen einen konstruktiveren Ansatz zeigen, (und) die neu entstehende Realität voll berücksichtigen", erklärte er nach Angaben des Präsidialamtes. Russland bezeichnet sein Vorgehen als "Spezialoperation". Ziel sei nicht die Besetzung der Ukraine, sondern die Zerstörung der militärischen Kapazitäten der Ukraine sowie die Festnahme als gefährlich eingestufter Nationalisten.

Sanktionen

Die Regierung in Kiew erneute ihre eindringlichen Bitten an den Westen, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen und Waffen zu liefern, darunter auch Kampfflugzeuge russischer Bauart, die von der ukrainischen Luftwaffe geflogen werden. Die Bitte Selenskyjs, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten, lehnt die NATO ab, die nicht in den Krieg hineingezogen werden will. Am Sonntag drohte Putin Ländern mit schweren Konsequenzen, sollte sie der ukrainischen Luftwaffe gestatten, ihre Flughäfen für Angriffe zu nutzen. Bereits am Samstag hatte er die westlichen Sanktionen mit einer Kriegserklärung gleichgesetzt.

Flüchtlingswelle

Der russische Angriff hat nach UNO-Angaben zur am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrise in Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges geführt. Rund eine Million Menschen haben bisher in Polen Schutz gesucht. Rumänien verzeichnete rund 230.000, Ungarn über 160.000 und die Slowakei etwa 114.000. Moldaus Präsidentin Maia Sandu bat bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Chisinau die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Versorgung der Flüchtlinge.

Proteste

Am Wochenende protestierten zahlreiche Menschen weltweit und auch in Russland selbst gegen den Krieg. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass nahm die Polizei im ganzen Land rund 3.500 Menschen fest. In Moskau seien es 1.700 gewesen, in St. Petersburg 750, berichtete Tass unter Berufung auf das Innenministerium. Die Beobachtergruppe OVD-Info berichtete von mehr als 4.400 Festnahmen in über 60 Städten.
 

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 22:33

Polen vermeldet eine Million Flüchtlinge

Elf Tage nach dem Kriegsbeginn hat die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge die Marke von einer Million überschritten. "Das sind eine Million menschliche Tragödien, eine Million Menschen, die seit dem 24. Februar durch den Krieg aus ihren Häusern vertrieben wurden", schrieb der polnische Grenzschutz am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte die Gesamtzahl der Geflüchteten zuvor mit mehr als 1,5 Millionen angegeben.

 21:56

Antworten von Chinas Außenminister zu Krieg erwartet

Bei einer seltenen Pressekonferenz von Chinas Außenministers Wang Yi aus Anlass der Tagung des Volkskongresses in Peking werden an diesem Montag nähere Antworten zur chinesischen Position gegenüber Russland und dem Krieg in der Ukraine erwartet. Bisher hat die chinesische Führung die Invasion nicht verurteilt und gibt Russlands Präsidenten Wladimir Putin Rückendeckung, indem es den USA die Schuld zuschiebt und die NATO-Osterweiterung kritisiert.

Die USA drängen China hingegen, sich gegen Russland zu positionieren, wie aus einem Telefonat zwischen US-Außenminister Antony Blinken mit Wang Yi am Wochenende hervorging. Auch hatte die Ukraine Hoffnungen geäußert, dass China seinen Einfluss auf Russland nutzt und in dem Konflikt vermittelt. Aber davon ist bisher nichts zu erkennen. Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte sich in einem Interview für eine Vermittlung Chinas ausgesprochen, auch wenn es nach seinen Angaben bisher keine konkreten Gespräche darüber gibt.

 21:33

UNO-Gericht verhandelt Völkermordklage gegen Russland

Russland muss sich erstmals wegen der Invasion in die Ukraine vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen verhandelt am Montag in Den Haag die Dringlichkeitsklage der Ukraine gegen Russland. Die Ukraine hatte auf der Grundlage der Völkermordkonvention von 1948 das Nachbarland verklagt und fordert Maßnahmen, um die Kämpfe zu stoppen.

Die Ukraine führt an, dass Russland die Invasion "fälschlicherweise" damit rechtfertigt, dass Russen im Osten der Ukraine Opfer von Völkermord seien. In der Anklage beschuldigt die Ukraine Russland selbst des Genozids gegen Ukrainer. Am Montag wird zunächst die Ukraine ihre Position darlegen, am Dienstag folgt Russland. Wann ein Urteil erfolgt, steht noch nicht fest.

 20:53

Moskau: Mehr als 163.000 Menschen nach Russland evakuiert

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind Angaben aus Moskau zufolge mehr als 163.000 Zivilisten nach Russland gebracht worden. "Aus der Zone, in der die militärische Spezial-Operation durchgeführt wird, wurden mehr als 163.000 Menschen evakuiert - darunter 42.729 Kinder", teilte der zuständige Koordinierungsstab am Sonntagabend nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau mit.

Moskau hatte bereits vor Beginn der Invasion in die Ukraine mit der Evakuierung von russischen Zivilisten aus dem Donbass begonnen. Einmal mehr machte Russland zudem die Ukraine für die erneut gescheiterte Evakuierungs-Mission aus der Hafenstadt Mariupol verantwortlich. Kiew wiederum beschuldigt die russischen Truppen, sich nicht an eine vereinbarte Feuerpause gehalten zu haben.

 20:42

Selenskyj sprach mit Draghi über EU-Beitritt Kiews

Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag mit Italiens Premierminister Mario Draghi telefoniert. Dabei wurde unter anderem das Thema des ukrainischen Antrags auf den EU-Beitritt besprochen, so Selenskyj per Twitter mit.

Draghi verurteilte die Angriffe Russlands auf die Zivilbevölkerung und betonte die Bereitschaft Italiens, der Ukraine und ihrer Bevölkerung Unterstützung und Hilfe zu gewähren, hieß es in einer Pressemitteilung von Draghis Büro. Der Premier bekräftigte Italiens Unterstützung für den EU-Beitritt der Ukraine.

 20:36

Tiktok schränkt Funktionen in Russland ein

Die Video-App Tiktok schränkt den Dienst in Russland ein, da nach einer Gesetzesänderung Gefängnisstrafen für Äußerungen drohen, die von der offiziellen Darstellung des Krieges in der Ukraine abweichen. Nutzer in Russland werden nicht mehr live streamen und neue Inhalte in den Videodienst hochladen können. Man habe angesichts der neuen Gesetzeslage keine andere Wahl, schrieb Tiktok am Sonntag bei Twitter.

Nach der Gesetzesänderung von Freitag kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über russische Streitkräfte mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden. Präsident Wladimir Putin und die russische Regierung bezeichnen unter anderem den Angriffskrieg in der Ukraine ausschließlich als Spezialoperation.

Die russischen Behörden kündigten bereits an, den Tiktok-Rivalen Facebook komplett zu blockieren, der Zugang zu Twitter wird eingeschränkt. Tiktok kommt anders als die restlichen Social-Media-Plattform nicht aus den USA, sondern gehört zum chinesischen Konzern Bytedance.

 20:01

Behörde: Fernsehturm in Charkiw bei Angriff beschädigt

In der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist nach ukrainischen Angaben der Fernsehturm bei einem russischen Angriff beschädigt worden. Die Fernsehübertragung sei vorübergehend ausgefallen, sagte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow, am Sonntagabend nach Angaben der Agentur Unian. Spezialisten seien bereits dabei, die Schäden zu beheben, sagte Synjehubow. Von russischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Moskau hatte am vergangenen Dienstag gezielte Angriffe auf die Informationsinfrastruktur des ukrainischen Geheimdienstes angekündigt. Wenig später wurde der Fernsehturm in der Hauptstadt Kiew angegriffen.

 19:29

Danone setzt Investitionen in Russland aus

Der französische Lebensmittelkonzern Danone setzt nach eigenen Angaben alle Investitionen in Russland aus. Allerdings werde die Produktion und der Vertrieb "von frischen Milchprodukten und Säuglingsnahrung aufrechterhalten, um den essenziellen Nahrungsmittelbedarf der örtlichen Bevölkerung weiterhin zu decken", hieß es am Sonntag auf der Website des französischen Unternehmens. Nach der russischen Invasion sei eine von zwei Fabriken in der Ukraine nun geschlossen.

 19:12

Israelischer Premier Bennett telefoniert mit Putin

Einen Tag nach seinem Überraschungsbesuch in Moskau hat der israelische Regierungschef Naftali Bennett am Sonntag mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. "Der ausführliche Meinungsaustausch über die Situation im Zusammenhang mit der militärischen Spezialoperation Russlands zum Schutz des Donbass wurde (...) fortgesetzt", hieß es in einer Kreml-Mitteilung vom Sonntagabend. Auch ein Sprecher Bennetts bestätigte das Telefonat.

Bennett habe auch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefoniert. Bennett ist der erste westliche Spitzenpolitiker, der Putin seit Kriegsbeginn in Moskau besucht hat. Anschließend reiste er weiter nach Berlin und beriet sich dort mit Scholz. Am Sonntag telefonierte Bennett auch zum dritten Mal binnen 24 Stunden mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Bennett sagte, er habe die Reisen mit Einwilligung aller Beteiligten unternommen.

Im Ukraine-Krieg ist Israel als Vermittler im Gespräch. Nach Medienberichten soll Selenskyj Bennett gebeten haben, in Israel Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auszurichten. Israel hat gute Beziehungen zu beiden Ländern, befindet sich daher aber auch in einem Zwiespalt. Es will seinen wichtigsten Bündnispartner, die USA, nicht verärgern, ist aber gleichzeitig aus strategischen Gründen vom Wohlwollen Moskaus abhängig, unter anderem in den Konflikten mit Syrien und dem Iran.

 19:11

Russland: Staatsanleihen-Zahlungen hängen von Sanktionen ab

Russland knüpft die Erfüllung der Forderungen aus Staatsanleihen an Sanktionen westlicher Staaten. Das Finanzministerium in Moskau teilte am Sonntag mit, man wolle die Staatsschulden an nicht in Russland ansässige Gläubiger vollständig und pünktlich bedienen und auszahlen. Die Zahlungen würden jedoch von den Sanktionen abhängen, die die westlichen Regierungen wegen des Einmarsches in die Ukraine gegen Russland verhängt haben.

Damit fachte das Ministerium Befürchtung an, es könne zu einem Zahlungsausfall bei Eurobonds im Volumen von zweistelligen Milliardenbeträgen kommen. Das Ministerium teilte weiter mit, die Forderungen von in Russland lebenden Gläubigern auf Anleihen in ausländischer Währung würden in Rubel beglichen.

Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit Russlands auf "Ca", die zweitniedrigste Rating-Stufe, herabgestuft. Dies wurde mit Kapitalkontrollen der Zentralbank begründet, die das Tilgen von Auslandsschulden einschränken und zu einem Zahlungsausfall führen könnten.

 18:41

IAEA: Kommunikationsprobleme mit Soldaten in AKW

Die ukrainische Atomaufsicht hat nach Angaben der Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) Kommunikationsprobleme mit den russischen Soldaten gemeldet, die die Kontrolle über das Kernkraftwerk Saporischschja übernommen haben. Dies gelte auch für das Personal im abgeschalteten Unglücksreaktor in Tschernobyl, wo gegenwärtig nur per E-Mail kommuniziert werden könne.

In Saporischschja gebe es zudem Probleme bei der Versorgung der Mitarbeiter mit Lebensmitteln, so die UNO-Atombehörde. "Ich bin extrem besorgt", sagt IAEO-Chef Rafael Grossi. Nach dem Beschuss des größten europäischen Atomkraftwerks durch die russische Armee hatte Grossi umgehend Sicherheitsgespräche zwischen den beiden Konfliktparteien gefordert. Grossi schlug Tschernobyl als Ort für die Gespräche vor und kündigte an, auch selbst zu einer Reise in das Kriegsgebiet bereit zu sein.

 18:37

Bank VTB bereitet Rückzug aus Europa vor

Die russische Bank VTB bereitet einem Zeitungsbericht die Abwicklung ihres Europa-Geschäfts vor. Nach dem Einfrieren der Vermögenswerte im Zuge von Sanktionen sei es als unmöglich eingestuft worden, das Geschäft fortzusetzen, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. VTB hat vor allem Kunden in Deutschland (160.000) sowie ein Investmentbanking-Geschäft in London.

 18:15

UNO: Bisher 364 Zivilisten im Krieg getötet

Die Zahl der getöteten Zivilisten im Ukraine-Krieg ist nach UNO-Angaben auf 364 gestiegen. Wie das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) am Sonntag weiter mitteilte, wurden bisher 759 Zivilisten verletzt. Darunter waren auch mindestens 41 Kinder. Die meisten Opfer seien durch den Einsatz von Explosivwaffen mit weitem Wirkungsbereich verursacht worden, darunter Beschuss durch schwere Artillerie und durch Raketen.

Die wahren Opferzahlen dürften laut OHCHR erheblich höher sein. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

 17:59

Kiew fordert Ausschluss von Russland und Belarus aus IWF

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat die Regierungen der G7-Staaten förmlich dazu aufgefordert, Russland und Belarus aus dem Internationalen Wärungsfonds (IWF) und der Weltbank auszuschließen. "Diese beiden Länder haben ihre Verpflichtungen missachtet und ihre Politik auf Krieg ausgerichtet", erklärte der Regierungschef am Sonntag auf Twitter.

 17:34

Moskau kündigt Angriffe auf ukrainische Waffenindustrie an

Russland hat eine Ausweitung seiner Angriffe auf Gebäude der ukrainischen Waffenindustrie angekündigt. "Als Teil der Aufgabe, die Ukraine zu entmilitarisieren, werden die russischen Streitkräfte ukrainische Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes mit hochpräzisen Waffen bekämpfen", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag in Moskau.

Bei der russischen "Spezial-Militäroperation" sei zudem eine "Notfallbeseitigung von Spuren eines militärisch-biologischen Programms durch das Kiewer Regime" aufgedeckt worden, hieß es weiter.

 17:17

Agentur: Verletzte nach Schüssen auf Demonstranten

Russische Soldaten haben nach einem Bericht der ukrainischen Agentur Interfax auf Demonstranten in den von ihnen kontrollierten Gebieten geschossen. Dabei seien in der südukrainischen Stadt Nowa Kachowka fünf Menschen verletzt worden, berichtet die Agentur unter Berufung auf Augenzeugen. Rund 2.000 Menschen waren demnach in dem Ort gegen die Invasion auf die Straße gegangen. Ähnliche Proteste habe es auch in anderen Städten gegeben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte seine Landsleute erst am Samstag in einer Videobotschaft aufgerufen, sich gegen die Besatzer zu erheben "und dieses Übel aus unseren Städten zu vertreiben".

 16:51

Blinken: USA dokumentieren mögliche Kriegsverbrechen

Die US-Regierung dokumentiert im Krieg in der Ukraine nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken mögliche Kriegsverbrechen der russischen Seite. "Wir haben sehr glaubwürdige Berichte über vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten erhalten, was ein Kriegsverbrechen darstellen würde", sagte Blinken am Sonntag dem Sender CNN. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich im US-Sender für eine Prüfung möglicher russischer Kriegsverbrechen aus.

 16:37

Selenskyj berichtet über Zerstörung von Flughafen Winnyzja

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat russische Truppen beschuldigt, einen Flughafen im westukrainischen Gebiet Winnyzja zerstört zu haben. "Ich wurde gerade über einen Raketenangriff auf Winnyzja informiert: acht Raketen", sagte Selenskyj in einem Video, das am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde.

"Unser friedliches Winnyzja hat Russland nie in irgendeiner Weise bedroht. Der Raketenangriff ist hart, zynisch, der Flughafen ist vollständig zerstört." Von russischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Selenskyj forderte einmal mehr auch eine Flugverbotszone über der Ukraine, was die NATO bereits zurückgewiesen hat.

 15:21

Deutscher Ex-Bundeskanzler Schröder unter Druck

Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) steht wegen seines Festhaltens an Geschäftsbeziehungen zu Russland trotz des Krieges in der Ukraine weiter unter Druck. Er selbst nahm zu den Vorwürfen bisher nicht Stellung. Am Samstag meldete sich erneut seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim auf Instagram zu Wort und verteidigte ihren Mann. Sie hatte bereits vor einigen Tagen eine Stellungnahme gepostet, diese aber noch kurzer Zeit wieder gelöscht.

Sie sei entsetzt, mit welcher Eilfertigkeit die SPD in der Führung, aber auch in vielen Grundorganisationen eine Kampagne gegen ihren Mann unterstütze, schrieb Soyeon Schröder-Kim in ihrem Beitrag am Samstag. "Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun und zwar unabhängig von Ultimaten der SPD oder anderen Organisationen wie etwa dem DFB."

 14:46

Paris wirft London "Mangel an Menschlichkeit" vor

Zwischen London und Paris ist ein Streit über den britischen Umgang mit den Flüchtlingen aus der Ukraine entbrannt, die vom nordfranzösischen Calais aus nach Großbritannien weiterreisen wollen. In einem Brief an seine britische Kollegin Priti Patel beklagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin einen "Mangel an Menschlichkeit" der britischen Behörden, die sich bei der Visa-Vergabe stur stellten. Der britische Justizminister Dominic Raab wies die Vorwürfe zurück.

Darmanin warf London einen "komplett unangemessenen" Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen vor, die in den vergangenen Tagen im nordfranzösischen Calais angekommen seien und von dort zu Angehörigen in Großbritannien weiterreisen wollten. 150 der vor dem Krieg Geflüchteten wurden demnach an den Grenzposten aufgefordert, nach Paris oder Brüssel zu fahren, um in den dortigen britischen Konsulaten Visa für das Vereinigte Königreich zu beantragen.

 14:10

Über 1.700 Festnahmen bei Protesten in Russland

Die Beobachter des russischen Menschenrechtsprojekts OVD-Info melden neuerlich massenhafte Festnahmen bei Protesten in Russland. Inzwischen habe die Polizei mehr als 1.700 Menschen bei Kundgebungen in 44 Städten in Gewahrsam genommen, berichtete OVD am Sonntag. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Zu den Protesten gegen den Krieg in der Ukraine hat der inhaftierte Kritiker der russischen Regierung, Alexej Nawalny, aufgerufen. Solche Demonstrationen sind in Russland untersagt.

 13:43

US-Außenminister verspricht Unterstützung für Moldau

US-Außenminister Antony Blinken hat der Republik Moldau in der Ukraine-Krise Rückhalt zugesagt. "Wir unterstützen sehr stark die Souveränität und territoriale Integrität Moldaus, ebenso wie dessen verfassungsmäßig garantierte Neutralität", sagte Blinken am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu.

 13:27

Selenskyi: Putin will Odessa bombardieren

Die russischen Truppen bereiten nach den Worten Selenskyjs auch die Bombardierung von Odessa vor. Die Stadt liegt am Schwarzen Meer westlich der von Russland annektierten Halbinsel Krim. "Raketen auf Odessa? Das wird ein Kriegsverbrechen sein", sagte Selenskyj.

 13:15

Putin: Kein Ende, bevor wir nicht haben, was wir wollen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat einmal mehr klargemacht, dass er im von ihm angezettelten Krieg mit der Ukraine nicht kompromissbereit ist: Nach Angaben seines Präsidialamtes erklärte Putin im Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Sonntag, der "Einsatz" werde erst dann beendet, wenn die Ukraine den Kampf einstelle und die Forderungen Russlands erfüllt würden.

 12:02

Gazprom: Gas fließt weiter über Ukraine nach Westen

Russisches Gas fließt nach Angaben des Staatskonzerns Gazprom weiter im normalen Umfang über die Ukraine nach Westen. Das meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow. "Gazprom führt die Lieferung von russischem Gas für den Transit durch das Territorium der Ukraine im regelmäßigen Regime und entsprechend den Anforderungen der europäischen Verbraucher aus", sagte der Sprecher demnach.

 11:42

UNO: Mehr als 1,5 Millionen Menschen vor Krieg geflohen

Wegen des Krieges in der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. Es handle sich um die "am schnellsten anwachsende Flüchtlingskrise" in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, erklärte die UNO am Sonntag im Online-Dienst Twitter. Angesichts der sich intensivierenden Kämpfe dürfte die Zahl der täglich außer Landes Flüchtenden weiter steigen.

 11:15

Mindestens 37.800 Flüchtlinge in Deutschland angekommen

Die Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchen, ist erneut deutlich gestiegen. Nach Angaben des deutschen Innenministeriums registrierte die Bundespolizei bis Sonntag bereits 37.786 geflüchtete Ukrainer - und damit fast 10.000 mehr als am Vortag.

Ein Sprecher des Innenministeriums wies erneut darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine deutlich höher sein könnte, da die Daten der Bundespolizei auch wegen nicht bestehender Grenzkontrollen nur einen Teil der Geflüchteten abbilden würden. "Da keine Grenzkontrollen stattfinden, kann die Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge tatsächlich bereits wesentlich höher sein", hieß es dazu. Die Zahl der Menschen, die aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine fliehen, wird den Angaben zufolge seit dem Beginn der russischen Angriffe am 24. Februar erfasst.

 10:27

Britischer Premier ruft Weltgemeinschaft zum Handeln auf

Der britische Premier Boris Johnson hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, den Druck auf Moskau zu erhöhen. "Es genügt nicht, unsere Unterstützung für die regelbasierte internationale Ordnung auszusprechen - wir müssen sie gegen den andauernden Versuch verteidigen, die Regeln durch Militärgewalt umzuschreiben", schreibt Johnson in der "New York Times" vom Sonntag. Wladimir Putin müsse mit seinem "Akt der Aggression" scheitern.

 10:07

Polens Grenzschutz: Rund 922.400 Flüchtlinge angekommen

In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine rund 922.400 Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Allein am Samstag hätten 129.000 Menschen die Grenze passiert, teilte die Behörde am Sonntag per Twitter mit. Am Sonntag seien es bereits bis zum Morgen 39.800 gewesen.

Wie aus den Daten des polnischen Außenministeriums hervorgeht, handelt es sich bei der Mehrheit der Geflüchteten um ukrainische Staatsbürger. Es sind aber auch Menschen aus Usbekistan, Belarus, Indien, Nigeria, Algerien, Marokko, den USA und mehreren anderen Ländern darunter.

 09:59

Ukraine bekommt weitere Starlink-Internet-Terminals

Elon Musk unterstützt die Ukraine mit weiteren Satelliten-Internet-Terminals. "Nächste Woche werden wir weitere Starlink-Systeme für zerstörte Städte bekommen", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj Samstagnacht auf Twitter und bedankte sich bei dem Tech-Milliardär für die Unterstützung seines Landes in Worten und Taten. Die beiden hätten zudem mögliche Raumfahrtprojekte diskutiert. Darüber wolle er, Selenskyj, aber nach dem Krieg reden.

Nach Freischaltung des Satelliten-Internetdienstes Starlink für die von Russland angegriffene Ukraine hatte Musk Anfang März eine erste Lieferung der nötigen Empfangsanlagen geschickt. Das Starlink-System, das schnelle Internet-Verbindungen direkt über eigene Satelliten herstellt, könnte Ukrainern helfen, wenn die herkömmlichen Telekommunikationsnetze ausfallen sollten. Experten haben jedoch darauf hingewiesen, dass die Terminals zu Zielscheiben für russische Luftangriffe werden könnten.

 09:58

Internationale Medien stellen Arbeit in Russland ein

In Reaktion auf ein neues Mediengesetz haben zahlreiche internationale Sender und Agenturen, wie Radio Free Europe, ARD und ZDF, RAI, CNN, BBC und Bloomberg, die Arbeit in Russland eingestellt. Auch der vom US-Kongress finanzierte US-Radiosender Radio Free Europe teilte Samstagabend (Ortszeit) mit, dass die Berichterstattung ausgesetzt wird. Die amerikanische Regierung hat das neue Gesetz verurteilt. Das deutsche Auswärtige Amt warnte auch vor privaten Äußerungen in sozialen Medien.

"Wir verurteilen die Entscheidung des russischen Föderationsrates, ein Gesetz zu verabschieden, das Journalisten Gefängnisstrafen von bis zu 15 Jahren androht", teilte Emily Horne, Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, mit.

 09:58

Biden telefonierte erneut mit Selenskyj

US-Präsident Joe Biden hat erneut mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Bei dem gut halbstündigen Gespräch am Samstagabend (Ortszeit) habe Biden die Maßnahmen der USA, ihrer Verbündeten und der Privatwirtschaft unterstrichen, "mit denen Russland die Kosten für seine Aggression in der Ukraine auferlegt werden" - und darauf verwiesen, dass seine Regierung die Sicherheits-, humanitäre und wirtschaftliche Hilfe aufstocke, teilte das Weiße Haus mit.

 09:56

1.277 Hilfsgüter-Paletten im Burgenland gesammelt

Hilfsgüter im Ausmaß von 1.277 Paletten für die Menschen in der Ukraine sind am Samstag im Burgenland im Rahmen einer vom Land organisierten Aktion gesammelt worden. Ausführende Kräfte bei der Durchführung waren 195 Feuerwehren, rund 2.000 Mitglieder waren involviert, hieß es in einer Bilanz-Aussendung. Geleistet wurden von den Helfern in Summe 11.019 Stunden. Zudem wurden mit 117 Feuerwehrfahrzeugen 3.198 Kilometer zurückgelegt.

Die Paletten landeten zunächst in Sammelstellen in Wulkaprodersdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) und Rudersdorf (Bezirk Jennersdorf). Von dort werden die Güter in den nächsten Tagen in ein nahe der ukrainischen Grenze gelegenes Zentrallager in der Slowakei gebracht.

 09:40

Neue Feuerpause und Evakuierungsversuch in Mariupol geplant

In der von russischen Truppen eingekesselten und unter Beschuss genommenen Stadt Mariupol soll es einen erneuten Evakuierungsversuch geben. Nach Angaben des dortigen Stadtrates sollen ab Mittag Zivilisten weggebracht werden. Es sei eine Feuerpause von 10.00 Uhr bis 21.00 Uhr (Ortszeit; 09.00 Uhr bis 20.00 Uhr MEZ) vereinbart worden. Um 12.00 Uhr (11.00 Uhr MEZ) werde damit begonnen, Zivilisten in Sicherheit zu bringen.

 09:30

Luftwaffenbasis Starokostiantyniw laut Moskau ausgeschaltet

Russland hat nach eigenen Angaben am Morgen den ukrainischen Luftwaffenstützpunkt Starokostiantyniw angegriffen und außer Gefecht gesetzt. Zum Einsatz seien hochpräzise Langstreckenwaffen gekommen, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau. "Die russischen Truppen setzen ihren Angriff auf die militärische Infrastruktur der Ukraine fort." Ein von der Ukraine kontrolliertes S-300-Raketensystem sei ebenfalls zerstört worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt, dass es mehrere Angriffe auf Gesundheitszentren in der Ukraine gegeben hat. Es seien dabei mehrere Menschen getötet und verletzt worden, schreibt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf Twitter. Weitere Vorfälle würden untersucht. "Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen oder Beschäftigte verletzen die medizinische Neutralität und verstoßen gegen das internationale Menschenrecht."

 09:01

Nicht abreißender Flüchtlingsstrom an polnischer Grenze

Am polnischen-ukrainischen Grenzübergang Medyka reißt der Flüchtlingsstrom nicht ab. Tausende ukrainische Frauen und Kinder warten stundenlang auf der ukrainischen Seite in der eisigen Kälte. Die Autokolonne ist hunderte Meter lang. Die meisten Menschen kommen aber zu Fuß die letzten Kilometer über die Grenze. Sie haben kaum Gepäck dabei. Einige ziehen Rollkoffer, viele haben nur einen kleinen Rucksack am Rücken und rund die Hälfte der Ankommenden sind Kinder.

Viele kommen völlig erschöpft nach tagelanger Flucht vor Bomben und Kämpfen an der Grenze an, wie die junge Alina. Im Arm trägt sie ein sechs Monate altes Baby im Schneeanzug. Mit ihrer 15-jährigen Tochter ist sie aus der Region Dnipropetrowsk im Osten der Ukraine vor Bombardierung geflohen. Drei Tage war sie auf der Flucht, erzählt sie. Die letzte Nacht hat sie in einem Krankenhaus in Lwiw verbracht, nachdem sie vor Erschöpfung zusammengebrochen ist. Ihr Baby ist zudem krank, sagt sie. In der Früh wurde sie vom Spital von Helfern mit einem Auto an die Grenze gebracht.

 08:47

Armee rechnet mit Angriff Russlands auf Wasserkraftwerk

Nach Ansicht der ukrainischen Armee plant Russland, den Damm des Wasserkraftwerks Kaniw einzunehmen. Das teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in einem Bericht in der Nacht zu Sonntag mit. Der Damm liegt rund 150 Kilometer südlich von Kiew am Fluss Dnipro. Bisher haben russische Truppen mehrere Einrichtungen der Energie-Infrastruktur zerstört, angegriffen oder eingenommen, darunter das größte Kernkraftwerk Europas in Saporischschja.

Russische Einheiten unterließen zudem keinen Versuch, in die südwestlichen Außenbezirke der Hauptstadt Kiew einzudringen, heißt es in dem Bericht weiter. In der Stadt wurde in der Nacht zu Sonntag mehrmals Flugalarm ausgelöst. Russische Truppen versuchten zudem, sich der Autobahn von der Kiewer Vorstadt Browary nach Boryspil, wo der internationale Flughafen Kiews liegt, zu nähern. In Richtung Koselets, das rund 70 Kilometer nordöstlich von Kiew liegt, sei die Bewegung von 100 Einheiten an Waffen und anderer militärischer Ausrüstung beobachtet worden, darunter vor allem Raketenwerfer.

 08:46

Möglicherweise humanitärer Korridor aus Charkiw am Sonntag

Der Leiter der ukrainischen Delegation für Gespräche mit Russland hofft auf einen humanitären Korridor aus der ostukrainischen Stadt Charkiw am Sonntag. "So Gott will" werde es einen geben, schrieb David Arachamija in der Nacht auf Facebook. Am Samstag waren Evakuierungen aus Mariupol gescheitert, Russland setzte nach kurzer Feuerpause die Angriffe fort. In der Nacht gab es nach ukrainischen Angaben heftige Angriffe rund um Kiew, Charkiw und Mykolajiw.

Der ukrainische Delegationsleiter Arachamija hat auf Facebook einer Frau aus Charkiw geantwortet - die erklärte hatte sie habe "10 Tage Hölle" erlebt und dringend bat, sich mit Russland auf einen Waffenstillstand zu einigen. Vertreter der Ukraine und Russlands hatten sich zuletzt am Donnerstag im Westen von Belarus getroffen und auf humanitäre Korridore verständigt. Neue Verhandlungen sind nach Angaben beider Seiten für kommenden Montag geplant.