Ein russischer Raketenangriff auf Odessa hat in der Nacht auf Montag einen der auffälligsten Hotelkomplexe der ukrainischen Schwarzmeermetropole de facto zerstört.
Mehr als 20 Jahre lang hatte der postsowjetische Neubau des Hotels "Odessa" die Skyline des Hafens dominiert. In den letzten Jahren stand es jedoch leer und sein aktueller Besitzer, der Unternehmer und österreichische Honorarkonsul in Odessa, Andrij Stawnizer, wälzte große Pläne für die prominente Immobilie.
"Das war mein Hotel, das Kempinski Odessa", kommentierte Stawnizer am Montagvormittag auf Facebook die Zerstörungen im Hafen, die abgesehen vom 19-stöckigen Hotelbau auch das benachbarte Passagierterminal betrafen, jedoch keine Opfer forderten. Das Hotel sei zwar ein "Denkmal des Idiotismus und der Geschmacklosigkeit" gewesen und da es ihm wie allen Odessiten nicht gefallen habe, habe er davon geträumt, es endlich umzubauen. Trotz des laufenden Krieges seien diese Pläne vorangeschritten und er habe Partner gefunden, die mit ihm gemeinsam in das Areal investierten und für Odessa einen Hafenbereich nicht schlechter als in Barcelona oder Kopenhagen schaffen wollten. "Wir werden alles wieder aufbauen. Macht euch keine falschen Hoffnungen, ihr bösen Menschen (in Russland, Anm.)", schrieb der seit 2014 als österreichischer Honorarkonsul amtierende Unternehmer.