Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist Dienstagfrüh ukrainischen Angaben zufolge Ziel eines massiven russischen Angriffs aus der Luft geworden.
"Der Feind hat einen komplexen Angriff aus mehreren Richtungen und zu gleicher Zeit gestartet, mit Drohnen, Marschflugkörpern und wahrscheinlich ballistischen Raketen", teilte die Militärverwaltung von Kiew im Onlinedienst Telegram mit.
"Es war außergewöhnlich in der Dichte, eine Höchstzahl von Raketen in einem sehr kurzen Zeitraum. Ersten Informationen zufolge wurde die große Mehrheit der feindlichen Ziele im Himmel über Kiew entdeckt und zerstört", hieß es in der Mitteilung.
Massive number of outgoing Ukrainian SAMs during tonight’s Russian air raid on Kyiv. pic.twitter.com/G0sahlmTZo
— OSINTtechnical (@Osinttechnical) May 16, 2023
Luftabwehr im Einsatz
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, teilte kurz zuvor auf seinem Telegram-Konto mit, dass die Luftabwehr der Stadt im Einsatz sei. Demnach landeten Trümmer einer Drohne und einer Rakete im Bezirk Darnytskyj im Süden der Hauptstadt. "Drei Menschen wurden im Bezirk Solomjanskyj verletzt", fügte Klitschko hinzu.
Die massiven russischen Angriffe erfolgten einen Tag nach der Rückkehr des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj von einer Rundreise, die ihn nach Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien geführt hatte.
Die britische Regierung sagte der Ukraine am Montag die zeitnahe Lieferung hunderter Luftabwehrraketen und Kampfdrohnen zu. Die neue militärische Unterstützung werde "in den kommenden Monaten geliefert", erklärte London. In der vergangenen Woche hatte Großbritannien bereits angekündigt, Marschflugkörper des Typs Storm Shadow an die Ukraine zu liefern.
Als Reaktion auf Londons neue Waffenzusage an die Ukraine warnte Moskau vor "weiterer Zerstörung". Diese Lieferungen hätten "keinen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf" des Konflikts, würden aber zu "noch mehr Zerstörung und Kämpfen" führen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.