Analyse von Karl Wendl

Medwedew & Kadyrow: Putins Bluthunde als Scharfmacher

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Medwedew & Kadyrow: Hart brutal, eiskalt – Putins Marionetten. Sie drohen mit dem 3. Weltkrieg. Beide haben eines gemeinsam: Sie sind Putin-Klone und völlig loyal zum Chef.

Moskau. Kleinen Männern wird vieles nachgesagt: Sie seien eifersüchtig, hätten ein überdimensionales Geltungsbedürfnis. Für einen Mann gilt das ganz besonders: Dmitri Medwedew, 56, Putins Scharfmacher. Er ist 162 Zentimeter, Putin ist 170, Boris Jelzin war 190. Medwedew war zwei Mal russischer Präsident, doch stets war er bloß Putins Marionette, sein Strohmann.

Dimitri Medwedew
© Reuters

 

Heute ist Dmitri Medwedew Vizechef des rus­sischen Sicherheitsrates, Boss der Putin-Partei. Einst galt er als liberale Hoffnung Russlands. Heute fällt er nur mehr als ­aggressivstes Sprachrohr Putins auf. Regelmäßig droht er mit 3. Weltkrieg und dem Einsatz von Atomwaffen zur Verteidigung annektierter Gebiete in der Ukraine.

Russland sei bereit, alle Mittel einschließlich Atomwaffen einzusetzen, grollte Medwedew zuletzt, als in der Ukraine die Diskussion über eine NATO-Mitgliedschaft aufkeimte. Es war nicht seine erste völlig irre Wortmeldung.

„Schachspiel“. Nach der Beerdigung von Michael Gorbatschow, den er hasste, warnte er erstmals vor Russlands Atomwaffen: „Die gewaltsame Auflösung einer Atommacht ist immer ein Schachspiel mit dem Tod“, schrieb er auf seinem Telegram-Kanal: „Das russische Atomwaffenarsenal sei die beste und einzige Garantie für die Erhaltung des großen Russlands.“

Medwedew über Ukraine: »Bastarde, Abschaum«

Angriff. Die Ukrainer beschimpft er regelmäßig als „Bastarde und Abschaum“. Über einen Angriff des Westens auf Russland faselte er: Das seien „Träume der angelsächsischen Perversen, die mit dem heimlichen Gedanken an die Zerschlagung unseres Staates schlafen gehen, wie sie uns in Stücke zerfetzen, in kleine Stücke schneiden können“, schrieb er.

Ein gewaltsames Zerschlagen einer Atommacht sei aber ein „Schachspiel des Todes“, so er, gleichzusetzen mit dem „Untergang der Menschheit“. Momentan hat Medwedew keine Macht. Das könnte sich aber ändern, sollte Putin sterben. Dann säße in Moskau ein noch schlimmerer Scharfmacher.

Kadyrow schwor: 
»Führe jeden Befehl aus«

Mörder-Truppe. Ramsan Kadyrow, 46, Präsident der russischen Republik Tschetschenien, ist kürzlich von Putin zum Generaloberst der russischen Streitkräfte ernannt worden.

Kadyrow
© Getty
× Kadyrow

 

Söhne an die Front. Er selbst bezeichnet sich als „Putins Fußsoldat“. Selbst seine minderjährigen Söhne will er an die Ukraine-Front schicken. Rund 1.000 seiner Soldaten kämpfen vor Ort, sie gelten als besonders brutal und blutrünstig. Sie haben für die russische Armee im Häuserkampf die Hafenstadt Mariupol erobert. Seine Milizen sollen schwere Menschenrechtsverletzungen begangen haben. Kadyrows Söldner haben sogar in Österreich gemordet: Zwei der schärfsten Kritiker und Gegner wurden am helllichten Tag in Wien und Niederösterreich erschossen.

Tschetschenien selbst regiert er mit eiserner Faust. Jeder, der sich kritisch über ihn äußert, kann verhaftet, verurteilt, entführt oder getötet werden.

Nuklear-Einsatz. Nach den Niederlagen der russischen Armee und dem Sprengstoff-Anschlag auf die Krim-Brücke forderte er ganz offen den Einsatz von „kleinen Atombomben“. Wäre er an der Macht, würde er sie ohne zu zögern zünden. Kadyrow hat sich verpflichtet, jeden militärischen Befehl von Russlands Oberbefehlshaber Wladimir Putin auszuführen.

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