Russland hat das Schwarzmeer-Getreideabkommen vorerst gestoppt.
Das Abkommen werde nach seinem Auslaufen am heutigen Montag, 24.00 Uhr nicht verlängert, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit. Er begründete den Schritt damit, dass die Forderungen Russlands nach einer Lockerung der westlichen Wirtschaftssanktionen wegen des Ukraine-Krieges nicht erfüllt worden seien.
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Sobald alle russischen Forderungen für den Export seines eigenen Getreides erfüllt seien, kehre Moskau wieder zur Erfüllung der Vereinbarung zurück, betonte Peskow weiter. Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums teilte mit, dass die Türkei und die Ukraine bereits über die Entscheidung informiert worden seien.
Kreml: Kein Zusammenhang mit Krim-Angriff
Peskow betonte, dass die Entscheidung nichts mit dem Angriff ukrainischer Kräfte auf die Krim-Brücke bei Kertsch zu tun hatte. Dabei war Montagfrüh ein russisches Ehepaar getötet worden, ihre Tochter wurde verletzt. Die Brücke verbindet die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim mit dem russischen Festland.
33 Millionen Tonnen verschifft
Das Abkommen war unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei, die den Zugang zum Schwarzen Meer kontrolliert, geschlossen worden. Die Ukraine - vor dem Krieg einer der weltweit wichtigsten Getreideexporteure - konnte damit in den vergangenen zwölf Monaten 33 Millionen Tonnen verschiffen.