Kaja Kallas und António Costa wollen beim Treffen mit Präsident Selenskyj diesem weiter Beistand angesichts des russischen Angriffskriegs zusichern.
Ein Solidaritätsbesuch mit hohem Symbolwert: Die neuen EU-Spitzen Kaja Kallas und António Costa sind am ersten Tag ihrer Amtszeit in Kiew eingetroffen. "Wir sind gekommen, um eine klare Botschaft zu übermitteln: Dass wir an der Seite der Ukraine stehen und sie auch weiterhin voll und ganz unterstützen werden", sagte der neue EU-Ratspräsident Costa am Sonntag in der ukrainischen Hauptstadt. Geplant ist unter anderem ein Treffen mit Ukraines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Ihm solle der weitere Beistand angesichts des anhaltenden russischen Angriffskrieges zugesichert werden, hieß es. Die neue EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen - und damit auch Costas und die neue EU-Außenbeauftragte Kallas - nahm am Sonntag (1. Dezember) offiziell ihre Arbeit auf. Die neue Führungsriege der Europäischen Union ist bestrebt zu zeigen, dass sie auch nach fast drei Jahren russischem Angriffskrieg fest an der Seite der Ukraine steht.
Kallas: "Lage in der Ukraine sehr, sehr ernst"
Die Lage in der Ukraine sei "sehr, sehr ernst. Aber es ist klar, dass sie auch für Russland einen sehr hohen Preis hat", sagte Kallas. "Vom ersten Tag des Krieges an steht die EU an der Seite der Ukraine", schrieb Costa auf der Plattform X. "Vom ersten Tag unseres Mandats an, bekräftigen wir unsere unerschütterliche Unterstützung für das ukrainische Volk."
Die ehemalige estnische Regierungschefin folgt dem Spanier Josep Borrell als "Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik" nach. Die 47-jährige Liberalen-Politikerin kämpft in der EU für eine harte Linie gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und gilt als eine der größten Unterstützerinnen der Ukraine. Costa war früher Regierungschef in Portugal. Als neuer EU-Ratspräsident übernimmt der Sozialdemokrat die Nachfolge des Belgiers Charles Michel. Zu seinen Aufgaben gehört die Leitung der Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs, bei Konflikten ist er als Vermittler gefragt.
Erneut russische Drohnenangriffe auf Kiew
Russland flog nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf Sonntag erneut Drohnenangriffe auf Kiew. Das Flugabwehrsystem habe etwa ein Dutzend Drohnen über der Hauptstadt abgefangen, teilt der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko, mit. Es seien Trümmer in einem Teil der Stadt niedergegangen. Dabei sei aber niemand verletzt worden. Am frühen Morgen gab es Reuters-Korrespondenten zufolge erneut Luftalarm in Kiew.