Wiktor Solotov, einer der engsten Vertrauten des Kreml-Machthabers Wladimir Putin, gab auf eine Interviewfrage eine heikle Antwort.
Der 69-jährige Kommandeur der russischen Nationalgarde Wiktor Solotov plauderte in einem Interview Geheim-Infos aus, wie "Bild" berichtet. Auf die Frage, warum die Wagner-Söldner so einfach nach Moskau vorrücken konnten, antwortete er: "Weil wir alle unsere Kräfte auf die Verteidigung Moskaus konzentrierten. Hätten wir sie aufgeteilt, wären sie durch uns hindurchgegangen wie ein Messer durch Butter." Das heißt, dass die Nationalgarde, die für die innere Sicherheit Russlands zuständig ist, schwach ist und große Probleme hatte die Wagner-Söldner rechtzeitig zu stoppen.
Lange schwelender Machtkampf
Am Wochenende war in Russland ein lange schwelender Machtkampf zwischen der regulären Armee und der privaten Söldnergruppe Wagner eskaliert. Unter der Führung ihres Chefs Jewgeni Prigoschin besetzten die Wagner-Kämpfer am Samstag erst die südrussische Stadt Rostow am Don und marschierten dann weiter in Richtung Moskau. Ihr praktisch ungehinderter Vormarsch stoppte erst gut 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt, nachdem der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko eine Lösung vermittelt hatte. Mittlerweile soll Prigoschin nach Angaben Lukaschenkos in Belarus angekommen sein.
Einer der engsten Vertrauten Putins
Solotov erklärte weiter, dass er die ganze Zeit während des Wagner-Aufstandes mit dem russischen Präsidenten in Kontakt gestanden habe. Der frühere Leibwächter Solotov gilt als einer der engsten Vertrauten Putins. Seit 2016 ist der frühere KGB-Mann Kommandeur der neu geschaffenen Nationalgarde, die direkt dem russischen Präsidenten unterstellt ist – mutmaßlich als Gegengewicht zu den Streitkräften und dem FSB.