Nach Hochzeit im Stahlwerk
Putins Bomben zerstören drei Tage alte Ehe
12.05.2022Drei Tage nach der Hochzeit im Mariupoler Stahlwerk ist Valeria Witwe.
Valeria Karpylenko und ihr Freund Andrij kämpften gemeinsam für die Verteidigung ihres Landes und verschanzten sich in das Stahlwerk in Mariupol. Am 5. Mai heiratete das Paar inmitten des Krieges im Asow-Werk. Nur drei Tage später fand das Glück aber ein jähes Ende – Andrij wurde getötet.
Auf Facebook trauert Valeria nun um ihren Ehemann. „Du warst drei Tage lang mein rechtmäßiger Ehemann und bist für alle Ewigkeit meine Liebe. Mein lieber, fürsorglicher Ehemann. Du warst und bist der Beste. Alles, was mir bleibt, ist dein Nachname, deine liebevolle Familie und die Erinnerung an eine glückliche, gemeinsame Zeit.“
Kiew schlug Russland Tauschgeschäft für Mariupol vor
Die ukrainische Führung schlägt dem russischen Militär ein Tauschgeschäft für die im Stahlwerk Azovstal in Mariupol verschanzten letzten Verteidiger der Hafenstadt vor. "Wir transportieren unsere schwerverwundeten Jungs in einem humanitären Korridor aus Azovstal ab", sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk nach Angaben der "Ukrajinska Prawda". Gleichzeitig lasse das ukrainische Militär russische Kriegsgefangene "nach Standardregeln für deren Austausch" frei.
Die Verhandlungen dazu dauerten noch an, noch sei keine Einigung erzielt worden.
In den vergangenen Tagen war mehrfach über das Leiden der verwundeten ukrainischen Soldaten im Stahlwerk berichtet worden. Nach Darstellung eines Sanitäters herrscht dort inzwischen absoluter Mangel an Medikamenten. Das weiträumige Stahlwerk ist die letzte Bastion der ukrainischen Truppen in der inzwischen schwer zerstörten Hafenstadt Mariupol. Das russische Militär fordert von den Verteidigern die Kapitulation, die ukrainischen Truppen lehnen das kategorisch ab.