Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko reiste überstürzt und vorzeitig aus Moskau ab
Alexander Lukaschenko ist einer der letzten Verbündeten von Wladimir Putin. Um seine Unterstützung auszudrücken, reiste der Diktator zu den Feierlichkeiten am 9. Mai nach Moskau. Gewöhnlich nimmt Lukaschenko nicht an der Militärparade zum Tag des Sieges über Hitlerdeutschland in Moskau teil, weil er gleichzeitig in Minsk die Feierlichkeiten im eigenen Land leitet.
Bei der Parade am Roten Platz wirkte der 68-Jährige dann aber müde und unsicher auf den Beinen. Medienberichten zufolge trug er an seiner rechten Hand zudem einen Verband, den er unter seinem Mantel versteckte.
Vorzeitig abgereist
Dem Staatsbankett nach der Parade blieb Lukaschenko dann überraschend fehl, der 68-Jährige soll stattdessen Hals über Kopf Moskau verlassen haben. Wie der Politikwissenschaftler Dmitry Bolkunets auf Telegram schreibt, soll ein Krankenwagen Lukaschenkos Konvoi zum Flughafen gefolgt sein.
Vor allem in den sozialen Medien wird nun nicht nur über den Gesundheitszustand Lukaschenkos spekuliert, sondern auch über einen möglichen Bruch mit Putin. Bei seiner Rückkehr in Minsk wirkte der Machthaber jedenfalls wieder deutlich fitter und legte öffentlich einen Kranz nieder.
Lukaschenko ist politisch, wirtschaftlich und militärisch stark von Moskau abhängig. Diese Abhängigkeit hat sich nach der Präsidentenwahl 2020, bei der er sich zum Sieger erklären ließ, noch verstärkt.
Der Westen erkannte die Legitimität der Wahl nicht an, im Land kam es zu Massenprotesten, die Lukaschenko mit Rückendeckung aus Moskau brutal niederschlagen ließ. In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine starteten die russischen Truppen die Invasion auch von belarussischem Gebiet aus.