Eine Neonazi-Miliz, die dem ukrainischen Innenministerium untersteht und gegen die russische Armee kämpft? Das ist in diesem Fall keine Kreml-Propaganda.
Die paramilitärische Miliz, zur der rund 2.000 Kämpfer gehören, wurde im Zuge der Ukraine-Krise 2014 aufgestellt, um die Armee im Kampf gegen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen. Das Regiment hat seinen Sitz in Berdjansk im Süden der Ukraine. Wie schon im Jahr 2014 verteidigen die Männer des Freiwilligenverbands mit ultranationalistischer und nationalsozialistischer Gesinnung auch jetzt die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol.
Ihr Erkennungszeichen ist ein Emblem mit einer Wolfsangel und einem Symbol, das auch die SS benutzte. Ihre Mitglieder, die gute Kontakte zu rechtextremen Gruppierungen und neonazistischen Parteien in Europa, wie der deutschen NPD pflegen, werben in den sozialen Medien jetzt fleißig um Unterstützung aus dem Ausland.
"Entnazifizierung"
Für den Kreml ist das Asow-Regiment gefundenes Fressen, um die vermeintliche ''Entnazifizierung'' der Ukraine und damit den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu rechtfertigen. Die Uno-Menschenrechtsorganisation OHCHR hat mehrere Verbrechen durch Mitglieder des rechtsextremen Asow-Regiments im Donbass dokumentiert. Die russischen Nachrichten sind derzeit voll von Meldungen über vermeintliche Angriffe des Asow-Regiments auf Wohnhäuser in Mariupol. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.