Ein russischer Soldat klagt an: Kämpfer sterben "wie im Fleischwolf".
In den letzten Monaten konnte die russische Armee im Ukraine-Krieg zunehmend die Überhand gewinnen und vor allem in der Region Charkiw Erfolge feiern. Putins Krieg ist aber extrem verlustreich: Der britische Geheimdienst schätzt, dass bereits mehr als 500.000 Soldaten verletzt oder getötet wurden.
Ein russischer Soldat klagt Putins Kriegstaktik nun öffentlich an und macht den Kreml-Chef in einem Telegram-Video für die hohen Verluste verantwortlich. Anton Andrejews Kompanie kämpft an der Front in der Region Charkiw. Von einst 100 Mann sind gerade einmal 12 übriggeblieben.
"Es war ein Blutbad"
Der Soldat schildert einen Einsatz in der Stadt Wowtschansk am 10. Mai. Die Armee sei plötzlich unter heftigen Beschuss geraten. „Die Mörser schlugen ein, und es wurden Leute dorthin geschickt. In der ersten Nacht wurde die Hälfte der Kompanie auf einmal getötet“, so Andrejew. „Es war ein Blutbad.“
Die Soldaten fühlen sich von der Führung im Stich gelassen. „Ich weiß nicht, ob ich aus all dem herauskomme, aber ich möchte zumindest diejenigen ehren, die hier wegen bestimmter Persönlichkeiten im Fleischwolf gestorben sind.“
Größtes Problem von Putins Truppen sind derzeit die Drohneneinheiten der Ukrainer. „Man geht durch eine Straße, alles scheint in Ordnung zu sein, aber dann gerät man in ein Feuergefecht mit Maschinengewehren und vor allem Drohnen“, schildert der Soldat. Diese „schalten so viele Soldaten aus.“