Nordkorea unterstützt Russland im Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit Munitions-Lieferungen. Doch die russischen Soldaten scheinen mit dem Material so gar nicht zufrieden.
Ärger an der Ukraine-Front: Die von Russland bei Nordkorea eingekaufte Munition weist offenbar schwere Mängel auf.
- Nordkorea liefert Waffen an Moskau für Krieg gegen Ukraine
- Kim lädt Putin nach Nordkorea ein
- Kim sichert Putin Unterstützung in "heiligem Krieg" gegen Westen zu
Erst im Oktober hatte Pjöngjang mehr als 1.000 Container mit Munition und militärischer Ausrüstung an Moskau geliefert. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im September im Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands empfangen und den Deal dabei ausgehandelt.
Viele Beschwerden von Soldaten
Doch das gelieferte Material ist offenbar zumindest in Teilen nicht für den Fronteinsatz tauglich, berichtet der russische Militärblog "Nur Vorwärts". Laut eigener Darstellung habe dieser fünf nordkoreanische Treibladungen für 152-Millimeter-Geschosse unter die Lupe genommen, nachdem es zuvor Beschwerden von russischen Soldaten gegeben habe.
Diese Bilder, die in sozialen Medien kursieren, sollen mangelhafte Munition aus Nordkorea zeigen
Wie sich herausstellte, fehlte bei den Treibladungen der sonst übliche Bleidraht, der Kupferablagerungen vorbeugen soll. Laut dem ukrainischen Militärportal "Defense News" verschärft das Fehlen von Bleidrähten den Rohrverschleiß. Darüber hinaus seien Unterschiede in der Menge und Verbrennungsqualität der Treibladungspulver festgestellt worden.
Mögliche Ursache für Mängel
Mögliche Ursache für die Munitions-Mängel könnte die desolate Planwirtschaft von Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un sein, wird gemutmaßt. Demzufolge würden die Arbeiter in den Munitionsfabriken die Bleidrähte stehlen. Auch die Verwendung unterschiedlicher Treibladungspulver lässt sich auf die Isolation des Landes zurückführen. Pjöngjang habe dadurch kaum Auswahl bei den verbauten Komponenten und sei zur Verwertung von allen möglichen Materialien gezwungen.
Russische Artilleristen kritisieren laut "Defense News" außerdem die "systematische Streuung bei der Reichweite" der Granaten, was dazu führe, dass mehr Granaten verbraucht werden. Eine negative Kettenreaktion, denn dadurch erhöhe sich wiederum die Einsatzzeit und damit die Gefahr von ukrainischem Gegenbeschuss. Durch den erhöhten Munitionsverbrauch gebe es auch einen schnelleren Verschleiß der Geschütze, was die Präzision noch mehr verschlechtere.