Ukraine-Krise
Fallschirmjäger sichern früheres Atomkraftwerk Tschernobyl
25.02.2022Nach der Eroberung des früheren Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine sichern russische Fallschirmjäger das Gelände.
Auch Spezialisten eines ukrainischen Wachbataillons seien nach Absprache weiter im Einsatz, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Freitag. Es gebe keine Auffälligkeiten, die radioaktiven Werte seien normal, sagte er. Hingegen teilte die zuständige ukrainische Behörde mit, sie messe deutlich erhöhte Strahlenwerte.
Wegen der Lage und der Kämpfe sei es aber unmöglich, eine Begründung für diesen Anstieg zu erkennen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) äußerte sich am Freitagvormittag zunächst nicht.
Russische Truppen hatten die Sperrzone um die 1986 havarierte Atomruine im Norden der Ukraine am Donnerstag erobert. Wegen der Kämpfe um Tschernobyl berief die tschechische Atombehörde vorsichtshalber einen Krisenstab ein. Bisher seien alle Radioaktivitätsmesswerte im normalen Bereich, teilte ein Sprecher der Behörde SJUB am Freitag in Prag mit.
Nuklearkatastrophe 1986
Die Experten rechnen derzeit nicht mit einer Gefährdung weiter entfernter Gebiete. Eine Aufwirbelung radioaktiver Stoffe sei zwar denkbar, eine ernsthafte Kontamination mit Radionukliden außerhalb der 30-Kilometer-Sperrzone aber unwahrscheinlich.
In Tschernobyl war es zu Sowjet-Zeiten 1986 zu einer der schlimmsten Katastrophen bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie kommen. Aufgrund der damaligen Witterungsverhältnisse zählte die damalige Tschechoslowakei zu den am stärksten betroffenen Gebieten. Bis heute sind Wildschweine aus dem Böhmerwald (Sumava) und viele in der Natur gesammelte Pilze leicht radioaktiv belastet. Es gelten entsprechende Grenzwerte.