Aus Häfen ausgelaufen
Russische Milliardäre fliehen mit ihren Superjachten
02.03.2022Die USA wollen strenge Maßnahmen ergreifen, um das Eigentum der mit Sanktionen belegten Russen zu beschlagnahmen.
Kiew/Moskau. Mindestens fünf Superjachten russischer Milliardäre liegen Schiffsdaten zufolge derzeit auf den Malediven. Dazu gehört die "Clio" von Oleg Deripaska, dem Gründer des Aluminiumriesen Rusal, wie die Schiffsdatenbank MarineTraffic berichtet. Dieser wurde bereits 2018 von den USA sanktioniert. Sein Schiff ankerte am Mittwoch vor dem Inselstaat im Indischen Ozean, der kein Auslieferungsabkommen mit den Vereinigten Staaten hat.
Die Schiffe kamen nach Verhängung strenger westlicher Sanktionen gegen Russland als Vergeltung für den Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar in der Inselgruppe vor der Küste Sri Lankas an. Dazu gehört auch die "Titan". Sie gehört Alexander Abramow, einem der Mitgründer des Stahlproduzenten Evraz.
Drei weitere Jachten, die russischen Milliardären gehören, wurden den Daten zufolge ebenfalls in den Gewässern der Malediven gesichtet. Dazu zählt die 88 Meter lange "Nirvana", die dem reichsten Mann Russlands gehört: Wladimir Potanin. Die meisten Schiffe wurden zuletzt Anfang des Jahres noch in Häfen des Nahen Ostens vor Anker gesehen. Ein Sprecher der maledivischen Regierung reagierte nicht auf die Bitte der Nachrichtenagentur Reuters um Stellungnahme.
USA wollen strenge Maßnahmen ergreifen
Die USA wollen strenge Maßnahmen ergreifen, um das Eigentum der mit Sanktionen belegten Russen zu beschlagnahmen. "In der kommenden Woche werden wir eine multilaterale transatlantische Task Force ins Leben rufen, um die Vermögenswerte der sanktionierten russischen Unternehmen und Oligarchen zu identifizieren, aufzuspüren und einzufrieren - ihre Jachten, ihre Villen und alle anderen unrechtmäßigen Gewinne, die wir finden und nach dem Gesetz einfrieren können", wie das Weiße Haus kürzlich mitteilte.
Washington hatte bereits 2018 Sanktionen gegen Deripaska und andere einflussreiche Russen wegen ihrer Verbindungen zu Präsident Wladimir Putin. Grund war damals die vermutete russische Einmischung in die US-Wahl 2016, die Moskau bestreitet.