"Poseidon"
Russland macht Fortschritte bei Atom-Supertorpedos
27.03.2023Russland kommt der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge beim angekündigten Projekt seines Atom-Supertorpedos "Poseidon" voran.
Anfang 2024 solle der Bau der notwendigen Infrastruktur an den Küsten im Pazifischen Ozean für die Stationierung von Atom-U-Booten abgeschlossen sein, die mit dem Torpedo ausgerüstet werden könnten, berichtete die Agentur am Montag unter Berufung auf Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums.
Die Infrastruktur solle der Stationierung von zwei Spezial-U-Booten in Kamtschatka dienen, hieß es. Auf der zu Russland gehörenden Halbinsel in Nordostasien befindet sich der Stützpunkt der russischen Pazifikflotte für U-Boote mit ballistischen Atomraketen.
Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die "Poseidon"-Torpedos 2018 angekündigt und erklärt, es werde sich um eine vollkommen neue Art einer strategischen Atomwaffe mit unbegrenzter Reichweite handeln. Im Jänner 2023 hatte Tass unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen berichtet, die ersten dieser Torpedos seien fertiggestellt. Es gibt nur wenige bestätigte Details über sie. Es soll sich um eine Kombination aus Torpedo und Drohne handeln, die von einem Atom-U-Boot aus gestartet werden kann und über eine eigene nukleare Energieversorgung verfügt.
Tass berichtete am Montag zudem, Russland bilde derzeit eine neue U-Boot-Einheit seiner Pazifikflotte. Neue Spezial-U-Boote würden sich an der strategischen Abschreckung Russlands beteiligen, so die Agentur unter Berufung auf Insider.
Die Entwicklung erfolgt inmitten zunehmender Spannungen zwischen den USA und China über den Einfluss im westlichen Pazifik. In der vergangenen Woche hatte der chinesische Präsident Xi Jinping Putin in Moskau besucht. Beide Seiten haben dabei engere Beziehungen auch im militärischen Bereich angekündigt. Putin sagte dazu am Sonntag, Russland bilde aber kein Militärbündnis mit China. Im Zuge des Ukraine-Kriegs sind Russland und China enger zusammengerückt.