Hunderte Tote

Satellitenbild zeigt Massengrab in Butscha

04.04.2022

Blanker Horror nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Nord-Ukraine. 

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© APA/AFP/Satellite image ©2022 Maxar Technologies
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 "Die Bilder aus Butscha sind unerträglich", twitterte Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock gestern, nachdem die ersten Journalisten und ukrainischen Streitkräfte die zerstörte Stadt bei Kiew und weitere Orte nach der wochenlangen russischen Besetzung erreichten. Ihnen bot sich ein Bild, das sie nie mehr vergessen werden: Gefesselte Zivilisten, denen in den Kopf geschossen wurde, verscharrte Leichen mit Folterspuren, gewöhnliche Menschen, die auf einem Fahrrad fahrend erschossen wurden.

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Laut dem Bürgermeister der Stadt, Anatoly Fedrouk, gebe es Autos auf den Straßen, in denen ganze Familien getötet wurden: Kinder, Frauen, Großmütter, Männer. Den russischen Soldaten wird vorgeworfen, versucht zu haben, vergewaltigte Frauen zu verbrennen. Bisher wurden schon 410 Leichen geborgen.

Weltweites Entsetzen nach der Gräueltat

Völkermord. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und Kiews Bürgermeister gehen weiter: "Das, was in Butscha und anderen Vororten von Kiew passiert ist, kann man nur als Völkermord bezeichnen", so Vitali Klitschko. "Wir sind Bürger der Ukraine und wollen nicht der Politik der Russischen Föderation unterworfen werden. Und das ist der Grund, warum wir zerstört und ausgelöscht werden. Und das geschieht im Europa des 21. Jahrhunderts", sagte Selenskyj. Er verstehe nicht, dass Menschen gefunden würden, deren Hände auf dem Rücken gefesselt wurden und die enthauptet wurden.

© AFP/APA (Archivbild)
 

Russland weist jede Schuld von sich

EU &USA. EU-Ratspräsident Charles Michel zeigte sich am Sonntag "erschüttert" über Bilder aus dem Ort Butscha und sprach von "Gräueltaten", Frankreichs Emmanuel Macron als "unerträglich". US-Außenminister Antony Blinken sagte: "Man kann nicht anders, als diese Bilder als einen Schlag in die Magengrube zu sehen."

Auch der Kreml reagierte auf die Bilder. Sie seien das Ziel einer "geplanten Medienkampagne", die ukrainische Armee hätte die Zivilisten selbst getötet. Belege dafür lieferte Russland aber keine. Die Aufnahmen auf den Straßen entstanden unter anderem von AFP-Pressefotografen. 

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